Geänderte Konzernstrategien und Fusionenzwischen Instituten mit Bauspartöchternziehen die Zusammenlegungvon Bausparkassen nach sich, sagen die Researcher der Deutschen Bank. Gab es in Deutschland 1990 noch insgesamt 32 private Bausparkassen, so verbucht das Research-Team von Norbert Walter, Geschäftsführer Deutsche Bank Research und Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe, im Juli 2005 nur noch 26 Kassen.
Begründung: Die schwache Bautätigkeit spiegelt sich auch bei den Bausparkassenwider. Zwar bewegen sich die Bestände an Bauspareinlagen und Baudarlehensehr ähnlich ? in den letzten Jahren war die Wachstumsrate der Einlagen jedochdeutlich größer, so dass die Einlagenhöhe 2004 erstmals die Höhe der Darlehenüberschritt.
In Deutschland wurden 2005 zudem so wenige Wohnungen fertig gestellt wie in keinem anderen Jahr seit Ende des zweitenWeltkrieges, so die Immobilienanalysten. Dies ist erstens Ausdruck der schwachen Binnenkonjunktur,zweitens das Echo auf den Bauboomder 90er Jahre und drittens dasErgebnis der einsetzenden demografischenVerwerfungen in Deutschland.
Auch direkte Übernahmen zwischen Bausparkassen ist ein Grund für die verringerte Gesamtpräsenz der Institute im privaten Sektor. Bis Mitte der 1990er Jahre hatte die Zahl derprivaten Bausparkassen noch durchNeugründungen unter dem Dach derGroßbanken oder anderer Unternehmenzugenommen. Im öffentlichenBereich blieb die Zahl der Bausparkassenrelativ konstant: eine Neugründungnach der Wiedervereinigung und spätereine Reduzierung um zwei kleinereInstitute, welche von größerenBausparkassen übernommen wurden.