Studie: Direktvertrieb wird beim PKV-Geschäft zulegen

Versicherer rechnen mit einer steigenden Bedeutung des Internetvertriebs, der vor allem im Bereich der Krankenzusatzversicherung lukrative Optionen bietet. Aktuell haben allerdings noch die Ausschließlichkeitsorganisationen die Nase beim Vertrieb vorn.

pfeilDas ist das Ergebnis einer Befragung der Unternehmensberatung Towers Perrin, unter den deutschen Krankenversicherungsunternehmen.

2008 gab es nur geringe Verschiebungen innerhalb der Vertriebswege der Sparte der Privaten Krankenversicherung (PKV). Die Ausschließlichkeitsorganisation bleibt, wie auch schon in den Jahren zuvor, der stärkste Vertriebskanal im gesamten PKV-Markt mit einem Anteil von 48 Prozent am Neugeschäft. Leichten Zuwachs vermeldeten die unabhängigen Vermittler, die 34 Prozent Marktanteil für sich verbuchen konnten.

Etabliert haben sich der Studie zufolge alternative Vertriebswege wie beispielsweise der Direktvertrieb oder auch Kooperationsgeschäft mit den gesetzlichen Krankenversicherungen. Sie hatten einen 17-prozentigen Anteil am Neugeschäft zu vermelden.

„In Zukunft werden die alternativen Vertriebswege in der Krankenzusatzversicherung eine immer größere Rolle spielen. Die Teilnehmer sprechen dem Vertrieb über das Internet zukünftig eine wachsende Bedeutung zu. Wir gehen davon aus, dass der Direktvertrieb, der bisher mit neun Prozent stärkste alternative Vertriebsweg, in den nächsten Jahren noch weitere Anteile gewinnen wird“, erklärt Daniela Ley, Mitautorin der Studie.

Hingegen stagniert das Geschäft mit Krankenversicherungsprodukten, die über den Tresen der Banken gehen. Mit vier Prozent Anteil spielt dieser Vertriebsweg nur eine untergeordnete Rolle. Ein Grund dafür seien die komplexen, beratungsintensiven Produkte, heißt es in der Studie.

Trübe Aussichten für die PKV

Nur sieben Prozent der befragten Teilnehmer glauben an Wachstum beim Neugeschäft in der Krankenvollversicherung. 36 Prozent hingegen stufen das Krankenvollversicherungsneugeschäft als rückläufig ein.

„Die letzte Gesundheitsreform, das Wettbewerbsstärkungsgesetz 2007, hat ihre Spuren bei den Privaten Krankenversicherern hinterlassen. Der Gesetzgeber hat den Zugang zur Privaten Krankenvollversicherung massiv erschwert, so dass der Kreis der potentiellen Neukunden eingeschränkt wurde“, kommentiert Heijo Hauser, Managing Director bei Towers Perrin, das Ergebnis. (ks)

Foto: Shutterstock

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