Gleichwohl legen die Deutschen ihr Geld immer noch am liebsten auf ihr Girokonto (69 Prozent) oder ihr Sparbuch (33 Prozent). Allerdings verlieren diese beiden klassischen Anlagen beständig an Attraktivität. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „Aktienkultur in Deutschland“, für die im Juli und August 2021 insgesamt 2.000 Deutsche ab 18 Jahren online befragt wurden.Im Vergleich zur Studie aus dem Vorjahr sind es jeweils minus vier Prozentpunkte. 2019 waren es beim Girokonto noch 78 Prozent, beim Sparbuch 41 Prozent.
Männlich, mittleren Alters und mit dem Wunsch nach einer guten Geldanlage
Der typische deutsche Aktienbesitzer ist ein Mann mittleren Alters. Der Befragung zufolge haben 45 Prozent der Männer, aber nur 27 Prozent der Frauen Aktien im Depot. Vor allem bei den 35- bis 44-Jährigen ist der Aktionär:innen-Anteil deutlich angestiegen und liegt jetzt mit 44 Prozent am höchsten von allen Altersgruppen.
Wer in Wertpapiere investiert, verlässt sich oft auf die Expertise der professionellen Fondsmanager:innen und legt sein Geld in Investmentfonds an. 18 Prozent der Deutschen besitzen Aktienfonds, 16 Prozent Wertpapiersparpläne und 14 Prozent Einzelaktien. ETFs sind jedoch noch nicht ganz so populär: Elf Prozent der Deutschen nutzen sie zurzeit als Geldanlage.
Im Lauf der vergangenen Jahre hat sich insbesondere auch der Ruf von Aktien verbessert. So sehen sie 35 Prozent (Vorjahr 34 Prozent) der Deutschen als gute Geldanlage. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als 2018. Nur noch neun Prozent halten sie für Zockerpapiere – nach zehn Prozent im Vorjahr. 2018 waren es 12 Prozent, 2014 sogar 18 Prozent der Befragten, die in Aktien ein Spielzeug für Zocker sahen.
Deutsche trotz bleibender Sorgen vor Auswirkungen der Corona-Pandemie offener Aktien gegenüber
Ängste werden Stück für Stück abgebaut: Im vergangenen Jahr hatte noch gut ein Viertel der Befragten ohne Aktien Angst, bei einem Aktienkauf Geld zu verlieren. In diesem Jahr war es nur noch gut ein Fünftel. Befürchtungen, die falschen Aktien zu kaufen, hatten 17 Prozent, im vergangenen Jahr waren es 20 Prozent.
Sorgen bringt allerdings nach wie vor die Corona-Pandemie. 14 Prozent der Befragten hatten auf Grund von Einkommenseinbußen in der Corona-Krise schlicht kein Geld übrig für den Einstieg in den Aktienmarkt. 13 Prozent haben Bedenken, dass die Renditen krisenbedingt sinken, 14 Prozent sind verunsichert angesichts der Wirtschaftskrise und der möglichen Folgen für die Aktienmärkte. Allerdings hellt sich der Ausblick für die Deutschen auf: Im vergangenen Jahr waren es noch 22 Prozent, die auf Grund von Corona-Sorgen auf ein Aktieninvestment verzichteten. 60 Prozent der Deutschen, die bisher noch keine Wertpapiere besitzen, können sich eine entsprechende Investition aber grundsätzlich vorstellen.
Der Berichtsband mit sämtlichen Ergebnissen der Studie steht unter www.aktion-pro-aktie.de zum Download bereit.