Bei der Marktdurchdringung dürften Nachahmereffekte helfen, aber auch die Gewohnheiten der Menschen, meint Fischer. „Karte und Geldbeutel haben die Leute manchmal nicht dabei, aber das Handy immer – sogar beim Joggen“.
Die Autoren beobachten, dass Bargeld auf dem Rückzug ist. „Auch kleinere Beträge von unter 20 Euro werden mittlerweile per Karte bezahlt“, sagt Fischer. Schrumpfe der Bargeld-Anteil derzeit um ein Prozent pro Jahr, könne sich das Tempo mittelfristig auf zwei Prozent beschleunigen.
„Der Umsatzanteil von Bargeld an allen Transaktionen könnte binnen fünf Jahren unter 40 Prozent fallen“, sagt Oliver Wyman voraus. 2017 lag der Wert laut Bundesbank bei 48 Prozent.
Viele Händler haben Vorbehalte
Vergangenes Jahr hatten Verbraucher im stationären Einzelhandel erstmals mehr Geld per Giro- und Kreditkarte ausgegeben als in bar, wie das Handelsforschungsinstitut EHI jüngst mitteilte.
Das heiße aber nicht, dass Kunden bald nur noch per Karte oder Smartphone zahlen, betonten die Experten zugleich. Drei Viertel aller Einkäufe im Handel würden weiter bar beglichen.
Von einem Durchbruch des mobilen Zahlens könne noch keine Rede sein, schränkt auch Oliver Wyman ein. Das werde noch ein paar Jahre dauern, da viele Händler Vorbehalte hätten. „Aber Zahlen per Smartphone wird auch in Deutschland als vollwertige Variante anerkannt.“ (dpa-AFX)
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