Nur 14 Prozent der Befragten sehen eine ernst zu nehmende Gefahr. „Im Gegenteil erwarten viele der etablierten Marktteilnehmer, dass ihr Geschäft durch die innovativen Player zusätzlich beflügelt wird“, so Schulz-Wulkow.
Miteinander statt gegeneinander
Umgekehrt denke die Mehrheit der digitalen Jungunternehmer (63 Prozent) allerdings durchaus, dass sie die alten Platzhirsche herausfordern könne. Der ZIA plädiere hier für ein Miteinander-statt-Gegeneinander.
„Kooperationen bieten Chancen für beide Seiten, nur werden sie bislang noch nicht ausreichend genutzt“, sagt Rodeck. „Dabei muss es nicht immer gleich Geld sein, das ein etabliertes Unternehmen in ein Start-up investiert. Oft genügen schon der Informationsaustausch und das Eröffnen von Netzwerken im Sinne einer Annäherung.“
Eine solche Annäherung scheine sinnvoll: Die Umfrage habe gezeigt, dass die jungen Technologieunternehmen der Immobilienwirtschaft einen deutlichen Vorsprung beim Thema Digitalisierung haben. „Wir haben in der Branche derzeit noch zwei Geschwindigkeiten“, beobachtet Rodeck.
Digitale Hauptstadt Berlin
Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 114 Technologie-Start-ups jeweils mit Gründungsjahr, Unternehmensschwerpunkt und Gründungsort erfasst. Zum größten Teil wurden die Unternehmen in den vergangenen drei Jahren ins Leben gerufen.
Rund 42 Prozent der jungen Unternehmen (48 Start-ups) gründeten sich demnach im Raum Berlin. Dahinter folgt Bayern mit einem Anteil von 18 Prozent (21 Start-ups) – die Unternehmen haben sich dort überwiegend im Raum München angesiedelt.
Hamburg belegt mit zehn Unternehmen den dritten Platz im Ranking der Digital-Standorte. „Wer beispielsweise erwartet hätte, dass die immobilienwirtschaftlich orientieren Start-ups aus dem Bereich Finanztechnologien überwiegend im Raum Frankfurt angesiedelt sind, muss feststellen, dass sich diese Unternehmen über sechs Regionen verteilen“, kommentiert Schulz-Wulkow. (bk)
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