Günstige Preise und niedrige Zinsen machen Wohneigentum zunehmend erschwinglich. So können sich auch Haushalte mit durchschnittlichen Einkommen in immer mehr Städten und Landkreisen den Wunsch der eigenen Immobilie erfüllen. Das zeigt eine Studie des Berliner Forschungsinstituts Empirica im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS).
Während in München fast das Doppelte des dortigen Durchschnittseinkommens für eine typische Wohneigentumsfinanzierung aufgewendet werden müsse, reiche mittlerweile in 78 von 115 kreisfreien Städten in Deutschland bereits das durchschnittliche Einkommen aus, so die Analyse. Das Gleiche gelte für mehr als 90 Prozent aller Landkreise. In den Kreisen Sangerhausen und Bernburg sei ein Kauf sogar mit einem Viertel des Durchschnittseinkommens möglich (siehe Grafik).
Bei seiner Untersuchung hat Empirica verfügbare Einkommensdaten der amtlichen Statistik mit aktuellen Informationen aus seiner Preisdatenbank für Einfamilienhäuser verknüpft. Das regionale Durchschnittseinkommen wurde mit dem Mindesteinkommen, das zum Erwerb einer Immobilie benötigt wird, in Verhältnis gesetzt.
Daraus soll sich ergeben, wie viel das eigene Einkommen über oder unter dem ortsüblichen Durchschnittseinkommen liegen muss, damit man sich ein ortstypisches Eigenheim leisten kann. Für die Berliner Forscher ist der Erwerb von Wohneigentum in der jeweiligen Region dann machbar, wenn bei einem Eigenkapital in Höhe eines Jahresnettoeinkommens die Finanzierungsbelastung (bei Zins und Tilgung von sieben Prozent pro Jahr) 35 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens nicht übersteigt.
Wegen der großen Immobilienpreisunterschiede liegen die errechneten monatlichen Mindesteinkommen zwischen 560 Euro im Landkreis Bernburg und gut 7.200 Euro in Starnberg. Dort werden auch die höchsten Durchschnittspreise für Eigenheime verzeichnet – nämlich fast 500.000 Euro.
Weil allerdings auch die typischen Einkommen von Region zu Region unterschiedlich sind, differiert die Wohneigentums-Kaufkraft weniger stark. Daher müssen rund um den Starnberger See nur gut 40 Prozent mehr als die dortigen Durchschnittseinkommen bezahlt werden. Demgegenüber wird etwa in Potsdam mit 57 Prozent ein höherer Zuschlag auf das dortige städtische Durchschnittseinkommen verlangt, obwohl der durchschnittliche Objektpreis dort unter 250.000 Euro liegt. (hb)
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