Boom bei Börsengängen in Deutschland: Trotz der Turbulenzen an den Aktienmärkten haben im ersten Quartal sechs Unternehmen den Gang aufs Parkett gewagt. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es dagegen nur zwei.
Das Emissionsvolumen lag bei 8 Milliarden Dollar – es war der höchste Stand zu Beginn eines Jahres seit dem ersten Quartal 2000, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens EY hervorgeht.
Mit Siemens Healthineers und der Deutschen Bank-Fondstochter DWS fanden gleich zwei der drei weltweit größten Börsengänge in Deutschland statt.
Im Gesamtjahr hält EY-Experte Martin Steinbach bis zu 18 Börsengänge in Deutschland für realistisch. Weltweit wagten den Angaben zufolge 287 Unternehmen seit Jahresbeginn den Gang aufs Parkett – 27 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Emissionsvolumen stieg aber um 28 Prozent auf 42,8 Milliarden Dollar.
Sehr gute Bilanz für Europa
In Europa legte das Volumen dank großer Börsengänge gegenüber dem Vorjahreszeitraum kräftig von 4,2 auf 14,7 Milliarden Dollar zu. „Von den weltweit zehn größten Börsengängen fanden drei in Europa statt – das ist für Europa eine sehr gute Bilanz“, erläuterte Steinbach.
Die Zahl der Transaktionen sank leicht von 43 auf 39. In den USA trauten sich 36 Unternehmen aufs Parkett, elf mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Emissionsvolumen stieg auf 12,8 Milliarden Dollar (Vorjahreszeitraum: knapp 11 Mrd.).
Weniger Börsengänge in China
In China, das im vergangenen Jahr das Geschehen dominierte, brach die Zahl der Börsengänge – ohne Hongkong – um 74 Prozent auf 35 ein.
EY führte dies vor allem auf die Zurückhaltung der dortigen Aufsichtsbehörden bei der Erteilung von IPO-Zulassungen zurück. IPO („Initial Public Offering“) steht für Börsengang und die Erstplatzierung einer Aktie. (dpa-AFX)
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