Auch im Bereich der Immobilieninvestments ist Crowdfunding mittlerweile endgültig angekommen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY Real Estate hervor.
Für ihre Immobilien-Crowdfunding-Studie haben die Experten von EY Real Estate die Erfahrungen und Ansichten von Investoren, Projektenwicklern und Crowdfunding-Plattformen abgefragt. Daran beteiligten sich insgesamt 64 Unternehmen.
„Das Instrument hat sich in Deutschland erstaunlich schnell etabliert“, sagt Paul von Drygalski, Executive Director bei EY Real Estate und verantwortlich für die Studie.
Dieser Untersuchung zufolge sind typische Beteiligungen schon nach ein bis zwei Monaten schwarmfinanziert. Tendenziell stehe beim Crowdfunding die Neuentwicklung von Immobilienprojekten im Vordergrund, anstelle des Ankaufs von Bestandsgebäuden. Gerade Wohn- und Büroimmobilien seien als Assetklassen geeignet.
Rahmenbedingungen für Crowdfunding stimmen
„Neben Kleinanlegern, die im Rahmen der Studie nicht befragt wurden, suchen auch professionelle Investoren eine attraktive Rendite durch Crowdfunding“, so von Drygalski.
Auch die Rahmenbedingungen scheinen zu passen, da aus Sicht der meisten Investoren und Projektentwickler Aufwand und Konditionen für die Kapitalbeschaffung ähnlich gelagert seien wie bei einer konventionellen Finanzierung. Laut der Studie plant schon jeder vierte befragte Investor und Projektentwickler ein Crowdfunding.
Häufig mache das Crowdkapital weniger als ein Viertel des gesamten Eigenkapitals aus, das die Immobilienunternehmen für ihre Vorhaben aufbieten müssen. Das werde von 79 Prozent der Investoren und allen befragten Projektentwicklern bestätigt.
Institutionelle Investoren noch vorsichtig
Abseits des Crowdfundings kommen so häufig auch die Vermögensverwalter wohlhabender Familien (Family Offices) als zusätzliche Anleger ins Spiel.
Benedikt Huber, Manager bei EY Real Estate erklärt: „Institutionelle Investoren wie Versicherungen oder Pensionskassen lassen derzeit noch Vorsicht dabei walten, über die Crowd zu investieren.“
Von allen Befragten halten nur zehn Prozent eine Ergänzung des Crowdkapitals durch institutionelle Mittel für wahrscheinlich. Neben den Family Offices sei für sie eher noch Private Equity zur Erlangung zusätzlichen Eigenkapitals denkbar.
Seite zwei: „Eigenkapitalanteil sollte so hoch wie möglich sein“