Nach Ansicht der befragten Investoren solle das gesamte Projekteigenkapital, das durch den Immobilienprojektentwickler aufgebracht werde, tendenziell bei mehr als 15 Prozent des Gesamtprojektvolumens liegen.
Eine Mehrheit der Projektentwickler und Crowdfunding-Plattformen gäbe sich der Umfrage zufolge mit zehn Prozent und weniger zufrieden. „Im Sinne des Anlegerschutzes sollte der Eigenkapitalanteil des Immobilienprojektentwicklers so hoch wie möglich sein“, sagt von Drygalski.
Plattformen sollten selbst investieren
Im Sinne der Anleger sollen die Plattformen auch selbst mit ins Investment gehen – als Bekentnis zu den vermittelten Angeboten und als zusätzlicher Anreiz für die Investoren.
Diese Idee wird laut EY Real Estate von der Mehrheit aller Projektentwickler und Investoren befürwortet (je 72 Prozent), jedoch nur von 26 Prozent der Crowdfunding-Plattformen.
„Dass die Plattformen die Idee eher ablehnen, ist verständlich“, so Benedikt Huber. „Bei der teils großen Zahl an Projekten kämen die Plattformen selbst gegebenenfalls in Finanzierungsnot.“
Immobilien in Top-Städten bevorzugt
Als erstes Kriterium für die Verlässlichkeit der Beteiligungsangebote werde von Investoren, Projektentwicklern und Plattformen übereinstimmend gefordert, dass ein Kapitalmarktprospekt vorhanden sein muss.
Außerdem betonen Investoren und Plattformen, dass sich die Immobilien in einer der Top-Sieben-Städte befinden sollten. Dementsprechend scheinen die Plattformen bei der Auswahl äußerst selektiv.
Neben Lage und Rendite-Risiko-Profil werde ganz besonders auch der Projektentwickler als Anbieter der Beteiligung untersucht. Am häufigsten werden EY Real Estate zufolge Entwickler abgewiesen, die keine projektadäquate Bonität aufweisen.
Neue Player am Markt
Dabei suchen jedoch nicht nur die Plattformen nach Anbietern, sondern auch umgekehrt: „Beide Parteien gehen aufeinander zu“, so von Drygalski.
Allerdings müssen sich die Marktteilnehmer möglicherweise bald auf neue, ausländische Wettbewerber für das Immobilien-Crowdfunding einstellen.
Wie groß der Zuwachs ausfallen werde, bleibe jedoch noch offen. „Viele hiesige Plattformen rechnen darüber hinaus mittelfristig mit einer Konsolidierung“, erklärt von Drygalski. (bm)
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