Studie: Jeder zweite Deutsche würde für Nachhaltigkeit auf Rendite verzichten

Foto: Gothaer
hristof Kessler, Vorstandssprecher und Leiter Front Office des BarmeniaGothaer Asset Managements.

Nachhaltigkeit wird für viele Deutsche zum entscheidenden Kriterium bei der Geldanlage – selbst auf Kosten möglicher Erträge.

Das zeigt eine aktuelle Studie der BarmeniaGothaer in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa. Demnach ist für 50 Prozent der Befragten Nachhaltigkeit bei Finanzentscheidungen ein wichtiges oder sehr wichtiges Thema.

Ebenso viele wären sogar bereit, auf Rendite zu verzichten, wenn sie im Gegenzug nachhaltig investieren können.

Hohe Relevanz für junge und ältere Zielgruppen

Insbesondere in der Altersgruppe der unter 30-Jährigen spielt Nachhaltigkeit eine herausragende Rolle: 57 Prozent von ihnen bewerten das Thema als eher oder sehr wichtig – ein Wert, der nur von den über 60-Jährigen (54 Prozent) annähernd erreicht wird.


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Auch bei der Bereitschaft, trotz möglicher Renditeeinbußen nachhaltig zu investieren, liegt die Generation Z mit 58 Prozent deutlich über dem Durchschnitt.

Gesellschaftliche und ökologische Aspekte dominieren

Inhaltlich verbinden die Befragten Nachhaltigkeit vor allem mit sozialer Gerechtigkeit sowie Umwelt- und Klimaschutz: Jeweils 35 Prozent nennen diese Themen als wichtigste Facette nachhaltigen Handelns. Eine verantwortungsvolle Unternehmensführung ist hingegen für lediglich ein Viertel der Befragten das zentrale Kriterium.

Trendwende beim Thema Renditeverzicht

Verglichen mit dem Vorjahr zeichnet sich eine Verschiebung der Einstellungen ab: 2023 hatten sich noch 50 Prozent gegen Investitionen mit geringerer Rendite zugunsten von Nachhaltigkeit ausgesprochen – aktuell ist die Verteilung nahezu ausgeglichen.

Für Christof Kessler, Vorstandssprecher und Leiter Front Office des BarmeniaGothaer Asset Managements, ein wichtiges Signal: „Nachhaltigkeit ist für uns ein entscheidender Faktor – wie auch für viele deutsche Anlegerinnen und Anleger. Besonders Fondsrenten bieten heute flexible, nachhaltige Anlagemöglichkeiten, die sich an individuelle Bedürfnisse anpassen lassen.“

Neutralität und Ablehnung bleiben vorhanden

Trotz des Trends zeigt die Studie auch Zurückhaltung: 20 Prozent der Befragten bewerten Nachhaltigkeit als „weder wichtig noch unwichtig“, 27 Prozent stehen dem Thema skeptisch gegenüber.

Die Untersuchung liefert damit ein differenziertes Bild: Während die gesellschaftliche Relevanz nachhaltiger Geldanlagen wächst, bleiben individuelle Unterschiede in der Bewertung und Investitionsbereitschaft deutlich sichtbar.

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