Der deutsche Immobilienmarkt droht trotz hoher Abschlusszahlen und teils hoher Preissteigerungen nicht zu überhitzen. Laut einer Analyse des Online-Portals Immowelt wachsen die Märkte in der Bundesrepublik stabil und gesund.
In den Veröffentlichungen des Bundesfinanzministeriums zum Steueraufkommen sei deutlich zu sehen, dass die Einnahmen aus der Grunderwerbssteuer 2010 um satte neun Prozent zulegten, heißt es in der Analyse. Demnach flossen den Ländern im vergangenen Jahr insgesamt 5,29 Milliarden Euro durch die Steuer zu, die bei jedem Immobiliengeschäft in Deutschland fällig wird.
Trotz dieses Wachstums und der daraus abzulesenden guten Geschäftslage auf dem Immobilienmarkt, ist die Furcht vor einer möglichen Immobilienblase in Deutschland der Studie nach unbegründet. Denn im 20-Jahre-Trend liege das Aufkommen der Grunderwerbssteuer aktuell erst wieder knapp unter dem Vorkrisenniveau, so die Untersuchung.
Die höchsten Einnahmen in 20 Jahren erbrachte die Abgabe Immowelt zufolge 2007. Damals setzten die Länder fast sieben Milliarden Euro Grunderwerbsteuer um – auch unter Berücksichtigung der Erhöhung der Steuer in Berlin auf 4,5 Prozent sei das ein absoluter Spitzenwert. Das 20-Jahres-Mittel liege jedoch bei 4,69 Milliarden Euro, der Verlauf sei, vor allem in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts, sehr gleichmäßig.
„Von überhitzenden Immobilienmärkten kann in Deutschland keine Rede sein“, sagt Immowelt-Vorstand Carsten Schlabritz. „Die Zahlen des Bundesfinanzministeriums zeigen, dass der Markt deutlich angezogen hat, Spitzenwerte wurden aber bei weitem nicht erreicht. Eine Überbewertung des Immobilienbestandes zeichnet sich nicht ab.“ (hb)
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