Die Teuerungsrate in Deutschland ist auf 2,1 Prozent gestiegen und liegt damit über dem Zielkorridor der europäischen Notenbanker. Dennoch hält sich die Inflationsangst der deutschen Privatanleger in Grenzen, wie eine Umfrage der Deutschen Bank zeigt.
Nur rund ein Drittel (38 Prozent) äußert demzufolge die Sorge vor Preisauftrieb. 39 Prozent der Befragten sehen das Inflationsniveau bei ein bis zwei Prozent, weitere 40 Prozent schätzen die Inflationsrate auf zwei bis drei Prozent ein.
„Die Ergebnisse der Anleger-Befragung zeigen, dass Bankkunden sich realistisch mit dem Inflationsrisiko auseinandersetzen“, so Dr. Ulrich Stephan, Global Chief Investment Officer für Privat- und Geschäftskunden der Deutschen Bank.
Stephan selbst sieht die Inflation für Ende 2011 und 2012 in Euroland erneut auf einem niedrigen Niveau von 2,3 beziehungsweise 1,9 Prozent, allerdings bei steigender Tendenz.
Aktuelle Inflationsrisiken sehen die Anleger vor allem in der unsicheren politischen Situation im Nahen Osten (52 Prozent) und in der Unsicherheit um die Stabilität des Euro (45 Prozent). Aber auch die expansive Geldpolitik der Zentralbanken (45 Prozent) sowie die steigende Nachfrage nach Rohstoffen (43 Prozent) werden als mögliche Inflationstreiber genannt.
„Diese Einschätzung ist aufgrund der aktuellen Lage in Nahost durchaus nachvollziehbar“, meint Deutsche-Bank-Experte Stephan. Klar sei, dass ein steigender Ölpreis Wachstum koste, da das Geld nicht mehr an anderer Stelle ausgegeben werden könne.
„Treiber der Inflation sind aber neben dem Ölpreis vor allem auch die Nahrungsmittelpreise. Diese sind aktuell deutlich angezogen. Folgt man der Argumentation der amerikanischen und der europäischen Notenbank, so sind diese Entwicklungen jedoch nur von kurzfristiger Dauer“, sagt Stephan.
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