Wealthcap hat in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zum zweiten Mal das Format „Wealthcap Marktcheck“ veröffentlicht. Thema der jüngsten Ausgabe sind Private-Equity-Investitionen und die Frage, wie zukunftsfähig diese sind. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Aspekte Krisenresilienz und Nachhaltigkeit (ESG) sowie auf die Auswirkungen der Coronapandemie gelegt.
Insgesamt haben 250 Investoren ihre Einschätzungen abgegeben. Voraussetzung für die Teilnahme waren ein Anlagevolumen mit mehr als 100.000 Euro sowie vorausgehende Erfahrung mit Private-Equity-Investitionen. Die Umfrage zeigt, dass knapp 60 Prozent der Befragten Investitionen in die Assetklasse für zukunftsfähig halten. Darüber hinaus schätzen Investoren vor allem das Renditepotenzial (42,4 Prozent) als entscheidend ein für ihre Investition in Private Equity.
Michael Stachowski, Leiter Produktmanagement Alternative Investments & Portfoliolösungen bei Wealthcap: „Renditechancen und der diversifizierende Effekt im Portfolio sind die wichtigsten Argumente für Private Equity und tragen zusammen mit der erwarteten Resilienz in Krisenzeiten zu der weiterhin steigenden Bedeutung der Anlageklasse für Investoren bei. Die Pandemie spielt in der Einschätzung keine wesentliche Rolle, sondern die Möglichkeit an wirklich aktiven Entwicklungsstrategien für Unternehmen Teil zu haben, gerade auch im Vergleich zu Aktieninvestments. Daher ist es nicht überraschend, dass Private Equity als zukunftsfähiger Investmentbaustein auch für Privatanleger zunehmend wichtiger wird.“
Resilienz und Überrenditen gerade in Krisenzeiten
44,2 Prozent der befragten Investoren schätzen Private Equity als resilient oder sehr resilient in Krisenzeiten ein. 22,3 Prozent sehen dies nicht so, die anderen sind unentschlossen. Darüber hinaus glauben knapp 40 Prozent, dass damit gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten eine höhere Rendite als bei Investitionen in börsennotierte Unternehmen erzielbar ist.
Das wichtigste Argument für Investments in Private Equity ist mit 42,4 Prozent das Renditepotenzial der Assetklasse. Bei Möglichkeit der Mehrfachnennung gaben die Investoren außerdem die Diversifizierung (37,2 Prozent), den Zugang zu Private Markets (25,0 Prozent), die volkswirtschaftliche Bedeutung (18,5 Prozent) sowie die Absicherung gegen Inflation (14,6 Prozent) an.
ESG für die Hälfte der Befragten nicht wichtig
Die Nachhaltigkeits-Aspekte Umwelt, Soziales und Governance spielen derzeit für 37,2 Prozent der Investoren bei Private Equity eine große oder eher große Rolle. Fast die Hälfte aller Befragten (49,9 Prozent) gab hingegen an, diese für weniger wichtig oder unwichtig bei der Investitionsentscheidung zu halten.
„Im Vergleich zu vergangenen Jahren hat das Thema ESG und Nachhaltigkeit auch für Private Equity deutlich an Bedeutung gewonnen. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird und prüfen die Konzeption entsprechender Anlageprodukte. Umfassende ESG-Screening-Prozesse und Reportings sind im Sinne aller Stakeholder. Die Steuerung von Kapital in ESG-orientierte Anlagen unterstützt die formulierten Klimaziele langfristig“, so Stachowski.
Ein Viertel der Investoren steigt aus
Bei der Frage, ob Private Equity durch Corona an Bedeutung gewinnen wird, ergibt sich ein relativ ausgeglichenes Bild: 34,2 Prozent bejahen dies, während 32,5 Prozent dies bezweifeln. Die Assetklasse bleibt dabei bei den meisten beliebt: Circa die Hälfte der Befragten (49,6 Prozent) gibt an, in den kommenden ein bis drei Jahren mindestens gleich viel (25,6 Prozent) oder mehr als heute (24,2 Prozent) dort investieren zu wollen. Dagegen wollen 10,3 Prozent neue Investitionen reduzieren. Weitere 25,9 Prozent, also immerhin gut ein Viertel, planen in den kommenden Jahren vorerst keine weiteren Investitionen in Private Equity.