Wegen der anhaltend niedrigen Neubauaktivität nimmt im die Bedeutung von Refurbishments zu. 64 Prozent aller Shopping Center in Deutschland wurden vor dem Jahr 2000 errichtet, 70 Prozent des deutschen Bürobestandes sogar vor 1990, so eine aktuelle Studie der Deutschen Hypothekenbank.
Insbesondere die Modernisierung und Sanierung von Handels- und Büroobjekten bietet nach Einschätzung der Hannoveraner Immobilienexperten wegen des alten Bestands enormes Wachstumspotenzial.
Im Fokus der Investoren stünden hochwertige und nachhaltig konzipierte Einzelhandelsimmobilien, die zentral gelegen sind. Dass der Marktanteil des Online-Shoppings sukzessive wächst, erhöhe den Druck zusätzlich, Revitalisierungen und Erweiterungen an bestehenden Einzelhandelsimmobilien vorzunehmen, so die Studie der Deutschen Hypo.
Bedingt durch steigende Nachhaltigkeitsanforderungen und neue Technologien werden auch im Bürosektor die Lebenszyklen von Immobilien immer kürzer. In Zeiten zunehmender Globalisierung und eines wachsenden Wettbewerbsdrucks wird die Qualität von Büroimmobilien vor allem anhand ihrer Nutzungsflexibilität beurteilt. Der Refurbishment-Bedarf bei Handels- und Büroimmobilien in den kommenden Jahren wird auf rund 35 Milliarden Euro geschätzt. Demnach ist fast jedes zweite Shopping Center in Deutschland revitalisierungsbedürftig.
„Ohne regelmäßige Modernisierung und Sanierung ist ein Werterhalt von Immobilien unmöglich, geschweige denn eine Wertsteigerung. Refurbishments werden in den nächsten Jahren sowohl im Handels- als auch im Bürosektor das beherrschende Thema sein“, unterstreicht Andreas Pohl, Mitglied des Vorstands der Deutschen Hypo. „Mit der zunehmenden Dynamik des Refurbishment-Marktes wächst auch der Bedarf an Finanzierungen in diesem Geschäftsfeld.“ Die Entwicklung komme insbesondere Immobilienfinanzierern mit umfassendem Projekt-Know-how und der Fähigkeit, Konsortien mit ausreichendem Kapital zusammenzustellen, zugute, so Pohl. (af)
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