Von derzeit 490 Sparkassen in Deutschland bleiben einer Studie zufolge nur 400 bis Ende 2006 erhalten. Jede fünfte Sparkasse dürfte demnach schließen oder ihre Eigenständigkeit verlieren. Aus einer Befragung von Sparkassenvorständen durch die Unternehmensberatung BDO gehe hervor, dass 90 der derzeit 490 Sparkassen in Deutschland bis Ende nächsten Jahres schließen oder fusionieren würden, berichtete ?Capital?.
71 Prozent der deutschen Sparkassenvorstände hielten eine Fusion mit einem anderen Haus für möglich. Sieben von zehn Banken wollten ihr Filialnetz ausdünnen oder beim Personal sparen, um die Kosten zu senken.
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) bezeichnete die Studie dagegen laut Handelsblatt als ?unseriös und falsch?. Die Darstellung entspreche nicht der Geschäftsstrategie der Sparkassen-Gruppe. ?Tatsächlich ist die Zahl der Sparkassen im Jahr 2004 auf Grund von Fusionen um zwölf gesunken. Es ist zu erwarten, dass sich das Fusionstempo moderat fortsetzen wird?, teilte der Verband mit.
Sparkassen-Präsident Dietrich Hoppenstedt hatte demnach in 2004 gesagt, er rechne künftig mit jährlich etwa 25 Fusionen unter Sparkassen. Vor zehn Jahren gab es noch etwa 700 Sparkassen. Die Konsolidierung wird Hoppenstedt zufolge aber nur innerhalb des Sparkassensektors stattfinden. Gegen eine Öffnung für privates Kapital wehrt sich die Gruppe seit langem und bisher mit Erfolg.
Auf die zunehmende Konkurrenz insbesondere durch die Großvertriebe AWD und MLP wollen die Sparkassen künftig mit dem Aufbau eines mobilen Vertriebs reagieren.