Der Schweizer Versicherer Swiss Life, Zürich, hat eine Gewinnwarnung ausgegeben. Der Konzern geht nicht mehr davon aus, im laufenden Geschäftsjahr den anvisierten Reingewinn von 1,8 bis 1,9 Milliarden Franken zu erwirtschaften und erwartet nunmehr, neben Sondereffekten aus Verkäufen in Höhe von 1,5 Milliarden Franken, einen „deutlichen Verlust“ im fortgeführten Geschäft. Die Prämieneinnahmen der Gruppe fielen im dritten Quartal um elf Prozent auf 3,075 Millionen Franken.
Um die Bilanz zu sichern kürzt Swiss Life die Dividende von ursprünglich in Aussicht gestellten 600 Millionen Schweizer Franken und beendet das laufende Aktienrückkaufsprogramm beim Stand von 686 Millionen Franken ? eigentlich wollte Swiss Life eine Milliarde Franken aufwenden.
„Die markante Verschärfung der Finanzkrise seit Ende September hat dazu geführt, dass wir unsere Gewinnerwartung für 2008 nicht bestätigen können“, erklärte CEO Bruno Pfister. Ausschlaggebend seien Auswirkungen auf verschiedene Anlagekategorien im Anlageportefeuille von Swiss Life. Besonders betroffen waren alternative Anlagen (Hedgefonds) sowie Anleihen von Finanzinstituten, welche in den letzten Wochen zahlungsunfähig geworden sind, so die Mitteilung. Der Versicherer habe erneut Korrekturen auf Aktienpositionen vornehmen müssen und die Aktienquote inzwischen auf unter ein Prozent gesenkt.
Zudem mache Swiss Life von den neuen Bilanzierungsregeln Gebrauch. Auf diese Weise wurden Anleihen in Höhe von rund 15 Milliarden Franken zu Buchwerten per Anfang Juli umklassiert.
Auch die AWD-Beteiligung bereitet Swiss Life wenig Freude, der Finanzvertrieb leidet ebenfalls unter der Krise (cash-online berichtete hier). (hb)