Ein Viertel der Deutschen bleibt am Monatsende maximal 50 Euro übrig. Insbesondere Hamburger und Schleswig-Holsteiner haben Mühe, den Lebensunterhalt zu bestreiten. Auch die Sorge vor Altersarmut wächst, weil das Vertrauen in die gesetzliche Rente fehlt. Der neue Finanzatlas Swiss Life alarmiert, weil die Schere bei den Einkommensverhältnissen hierzulande immer weiter aufgeht.
Deutschland driftet auseinander: Die Unterschiede, wie viel unverplantes Geld den Menschen in Deutschland am Ende des Monats bleibt, sind groß. Während rund ein Viertel der Befragten (28 Prozent) nach Abzug aller Lebenshaltungskosten nur höchstens 50 Euro vom Gehalt zur freien Verfügung hat, sind es bei etwa einem weiteren Viertel (28 Prozent) 400 Euro und mehr.
Das geht aus einer aktuellen, repräsentativen Studie hervor, die das Versicherungs- und Finanzberatungsunternehmen Swiss Life gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführt hat.
Dabei gibt es auch regionale Unterschiede. Im Nordwesten des Landes ist die Diskrepanz zwischen Nettoverdienst und frei verfügbarem Einkommen am höchsten: Etwa jedem Dritten in Schleswig-Holstein (37 Prozent) und Hamburg (33 Prozent) bleiben vom Gehalt 50 Euro oder weniger am Ende des Monats übrig.
Im Gegensatz dazu behauptet in Hessen (36 Prozent) und Bayern (33 Prozent) etwa jeder Dritte, 400 Euro und mehr nach allen Abzügen und festen Ausgaben zur Verfügung zu haben. Damit sind die beiden Bundesländer die absoluten Spitzenreiter in Deutschland.
Miete frisst das meiste Geld
Größter Kostenpunkt deutschlandweit ist die Miete: Rund jeder Dritte gibt mehr als 30 Prozent seines Einkommens fürs Wohnen, Heizkosten und Strom, aus. In Lebensmittel fließt der zweithöchste Anteil – im Durchschnitt sind es 19 Prozent. Auf Platz drei liegen mit 9,4 Prozent die Kosten für Mobilität, also für das Auto und für öffentliche Verkehrsmittel. Alles in allem sind das bereits rund 60 Prozent des Einkommens.