Die USA hat bestehende Strafzölle auf Importe aus China von zehn auf 25 Prozent erhöht. Der Handelsstreit drückt die Stimmung bei Unternehmen und Investoren gleichermaßen. Kommt es nicht zu einer raschen Einigung im Handelsstreit, dürfte das globale Wirtschaftswachstum im 2. Halbjahr nicht steigen, sondern abbremsen. Allerdings wäre in einem solchen Fall mit wirtschaftspolitischen Gegenmaßnahmen zu rechnen. Ein Gastkommentar von Swisscanto.
China würde die Wirtschaft stärker stimulieren und die US-Notenbank Fed könnte den Leitzins senken. Indes steigt die Beschäftigung in den entwickelten Volkswirtschaften weiter und die Arbeitslosigkeit befindet sich im Sinkflug. Die globale Wirtschaft steht also nicht vor einer Rezession.
Während die erhöhte Unsicherheit im Handelsstreit an den Obligationenmärkten zu noch tieferen Renditen geführt hat, haben die Aktienmärkte bislang vergleichsweise geringe Verluste verzeichnet. Bis zum G20-Gipfel Ende Juni, an dem Donald Trump und Xi Jinping aller Voraussicht nach Gespräche führen werden, dürften die Finanzmärkte zwischen Hoffen und Bangen hin- und hergerissen bleiben.
US-Dollar weiterhin stark
Die von uns erwartete Abschwächung des US-Dollar gegenüber prozyklischen Währungen könnte sich aufgrund des Handelskonflikts weiter in die Zukunft verschieben. Durch die Zuspitzung im Handelskonflikt haben sich die Aussichten auf eine Belebung der globalen Konjunktur verschlechtert. Setzt sich der Abwärtstrend bei den vorlaufenden Indikatoren der Konjunktur weiter fort, ist auch bei den Renditen keine Trendumkehr zu erwarten.
Seit Jahresbeginn ist das Renditeniveau 10-jähriger Staatsanleihen in den meisten Regionen stark gesunken. In einer Phase der konjunkturellen Abkühlung dürfte die Nachfrage nach sicheren Staatsanleihen weiterhin hoch bleiben und die Renditen in Schach halten. Sollte sich keine baldige Lösung im Handelskonflikt abzeichnen, haben die Renditen durchaus noch weiteres Abwärtspotenzial.
Flaute im Handel belastet Schwellenländer
Die Konjunktur der Schwellenländer reagiert besonders empfindlich auf Veränderungen des Welthandelsvolumens, denn die Schwellenländer liefern primär Vor- und Zwischenprodukte für das verarbeitende Gewerbe in der restlichen Welt. Die globale Konjunktur wird derzeit jedoch vor allem von den Binnenkonjunkturen und dort vom Dienstleistungssektor getragen.
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