Die geplanten Strom-Autobahnen von Nord nach Süd werden voraussichtlich mehrere Jahre später fertig als bislang erwartet. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung (Dienstag) unter Berufung auf einen neuen Bericht der Bundesnetzagentur.
Grund sei vor allem die geplante Verlegung der Leitungen unter der Erde. „Das verlangt umfangreiche Neuplanungen“, zitiert die Zeitung die Bundesnetzagentur.
Demnach wird die sogenannte SuedLink-Trasse von Norddeutschland nach Bayern und weiter nach Baden-Württemberg erst 2025 fertig, drei Jahre später als bisher geplant. Genauso sieht es beim Korridor A aus, einer Leitung von Emden ins nordrhein-westfälische Osterath.
Die Leitung von Osterath ins baden-württembergische Philippsburg wiederum braucht dem Bericht zufolge zwei Jahre länger bis 2021. Die Trasse SuedOstLink von Sachsen-Anhalt nach Niederbayern wird erst 2025 fertig.
Akzeptanz in der Bevölkerung soll erhöht werden
Bundestag und Bundesrat hatten Ende 2015 beschlossen, dass die Stromtrassen, die im Zuge der Energiewende vor allem Windstrom nach Süden transportieren sollen, vorrangig als Erdkabel konzipiert werden statt als Überlandleitungen. Dies soll die Akzeptanz der Megaprojekte bei den Menschen erhöhen, ist aber auch deutlich teurer.
Ursprünglich sollten die Nord-Süd-Leitungen fertig sein, wenn die letzten deutschen Atomkraftwerke 2022 vom Netz gehen. (dpa-AFX)
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