Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat hohe Katastrophenschäden zu Jahresbeginn mit Börsengeschäften aufgefangen. Dank umfangreicher Wertpapier-Verkäufe erreichte der Dax-Konzern im ersten Quartal einen Gewinn von 554 Millionen Euro und damit 29 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Die Erstversicherungstochter Ergo schaffte es wieder in die schwarzen Zahlen. Finanzchef Jörg Schneider sieht den Gesamtkonzern damit auf Kurs, 2017 wie geplant einen Gewinn von 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro zu erreichen.
Am Finanzmarkt wurden die Nachrichten mit Enttäuschung aufgenommen. Im frühen Handel verlor die Munich-Re-Aktie am Morgen knapp 1,5 Prozent an Wert. Zwar hatte der Konzern unter dem Strich nur etwas weniger verdient als von Analysten erwartet. Die Zahlen seien insgesamt aber „sehr durchwachsen“, sagte ein Aktienhändler.
Preisverfall geht weiter
So legten die Prämieneinnahmen im ersten Quartal konzernweit zwar um drei Prozent auf 12,9 Milliarden Euro zu. Doch der seit Jahren anhaltende Preiskampf in der Rückversicherung ist noch nicht zu Ende. Bei der jüngsten Vertragserneuerung im Schaden- und Unfallgeschäft Anfang April musste die Munich Re erneut einen Preisrückgang um ein halbes Prozent hinnehmen. Damit fiel der Abschlag immerhin deutlich geringer aus als im Vorjahr, betonte das Management.
Im ersten Quartal kamen Großschäden etwa durch Naturkatastrophen die Munich Re teuer zu stehen. Größter Schaden war Tropensturm „Debbie“ mit 100 Millionen Euro. Insgesamt fielen die Großschäden bei den Münchnern mit 403 Millionen Euro rund viermal so hoch aus wie ein Jahr zuvor. Zum Vergleich: Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re musste bei „Debbie“ mehr als dreimal so hohe Schäden schultern. Bei den Münchnern zehrten aber noch zahlreiche kleinere Naturereignisse in den USA am Ergebnis.
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