Von den Prämieneinnahmen in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung blieb nach Abzug der Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb daher deutlich weniger übrig als ein Jahr zuvor. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich von 88,4 auf 97,1 Prozent und lag damit noch zwei Prozentpunkte höher als von Experten geschätzt.
Dass der Konzern unter dem Strich mehr verdiente als ein Jahr zuvor, lag an Börsengeschäften, der Lebens- und Kranken-Rückversicherung und der Tochter Ergo. Beim Verkauf von Wertpapieren ohne Finanzinstrumente strich die Munich Re mit gut einer Milliarde Euro fast fünfmal so viel Gewinn ein wie ein Jahr zuvor. Insgesamt wuchsen die Gewinne aus Kapitalanlagen damit um 37 Prozent auf 2,15 Milliarden Euro. Das sind rund 400 Millionen mehr als von Analysten erwartet. In der Lebens- und Kranken-Rückversicherung, die nun auch Teile des aufgelösten Geschäftsfelds Munich Health umfasst, konnte der Konzern den Gewinn auch dank Währungseffekten verfünffachen.
Zinstief zwingt zu Wertpapier-Verkäufen
In der zuletzt gebeutelten Erstversicherung stand unter dem Strich mit 91 Millionen Euro zwar wieder ein Gewinn nach zwölf Millionen Verlust ein Jahr zuvor. Alle Segmente im In- und Ausland warfen mehr ab. Ein Großteil des Gewinnsprungs lag jedoch daran, dass Ergo Tafelsilber aus seinen Kapitalanlagen verkaufte, um die Zinszusatzreserve für alte Lebensversicherungsverträge mit hohen Garantiezinsen aufzustocken. Im Schaden- und Unfallgeschäft blieb sowohl in Deutschland als auch im Ausland weniger von den Prämieneinnahmen übrig als Anfang 2016. (dpa-AFX)
Foto: Munich Re