Der Immobilienkonzern TAG rechnet aufgrund höherer Mieteinnahmen und geringerer Finanzierungskosten im kommenden Jahr mit noch mehr Gewinn. Das Unternehmen hat das Gewinnziel bereits zweimal erhöht.
Darüber hinaus werde die TAG Immobilien AG von den jüngsten Zukäufen und geringeren Leerständen profitieren, sagte Finanzvorstand Martin Thiel am Dienstag bei Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal. Deshalb peile das Unternehmen für 2018 einen operativen Gewinn (FFO I) von 135 bis 137 Millionen Euro an. Das wäre eine deutliche Steigerung im Vergleich zum laufenden Jahr.
Dividende soll steigen
„Wir können unsere Dividende für 2018 dann auf attraktive 0,70 Euro je Aktie erhöhen“, kündigte Thiel an. Für das laufende Jahr will die im M-Dax notierte Gesellschaft 0,62 Euro je Anteilsschein ausschütten. Das sind fünf Cent mehr als für 2016.
Die Aktie legte bis zum Mittag um knapp ein Prozent zu. Der Immobilienkonzern habe beim operativen Ergebnis (FFO) stark abgeschnitten und seine eigenen Annahmen sowie die Markterwartung übertroffen, schrieb Analyst Andre Remke von der Baader Bank. Auch die Prognose für das FFO-Wachstum 2018 habe positiv überrascht.
Operativer Gewinn stieg bis Ende September um rund ein Drittel
In den ersten neun Monaten stieg die für Immobilienunternehmen wichtige operative Kenngröße FFO I auf 93,2 Millionen Euro. Das war ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Zum Gewinnschub trugen die jüngsten Zukäufe, höhere Mieten und ein geringerer Leerstand bei.
Für das Gesamtjahr plant der Immobilienkonzern weiterhin einen FFO I zwischen 119 und 121 Millionen Euro an. 2016 hatte er 97 Millionen betragen. Dies sei zwar konservativ, räumte Thiel während einer Telefonkonferenz ein, man wolle aber einen Puffer für negative Überraschungen haben. Zudem habe die TAG Immobilien AG das Gewinnziel bereits zweimal erhöht.
Von Januar bis Oktober erwarb die TAG knapp 4.500 Wohnungen, verkaufte aber auch 1.600 Wohnungen. Die Mieterlöse kletterten in den ersten drei Quartalen um sechs Prozent auf 218 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Konzernergebnis von 93,6 Millionen Euro hängen, nach 174,1 Millionen Euro im Vorjahr. Dabei machte sich die Bewertung von Immobilien bemerkbar, die laut einer Sprecherin 2017 erst wieder zum Jahresende vorgenommen wird.
Dienstleistungsgeschäft wird wichtiger
Zukünftig gewinnt das Dienstleistungsgeschäft für die TAG Immobilien AG mehr an Bedeutung. „Die Dienstleistungen werden immer wichtiger für unser operatives Ergebnis“, sagte Thiel. So bieten die Hamburger Multimedia-Dienste wie etwa Kabelfernsehen und Dienstleistungen für das Einsparen von Energiekosten an. Insgesamt bewirtschaftete TAG Immobilien Ende September rund 83 000 Wohnungen, von denen mehr als 70 Prozent in Ostdeutschland samt Berlin liegen, sowie dazugehörige Gewerbeflächen, Garagen und Pkw-Stellplätze.
Das Hamburger Unternehmen ist etwas anders aufgestellt als Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia oder die Deutsche Wohnen, die viele Wohnungen in Großstädten besitzen und auch eigene Wohngebäude bauen.
TAG Immobilien verfolgt die sogenannte ABBA-Strategie: Das Unternehmen verkauft dabei Immobilien in Großstädten wie Berlin und kauft stattdessen im Umland zu. Der Immobilienkonzern investiert daher in A-Städten in B-Lagen und in B-Städten in A-Lagen. Allerdings kauft TAG Immobilien nur in Gebieten, die über eine gute Verkehrsverbindung in eine Großstadt verfügen. (dpa-AFX)
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