Steigende Mieten aufgrund fehlender Wohnungen in Ballungszentren haben bei TAG Immobilien den Gewinn im zweiten Quartal hochschnellen lassen. Zudem profitierte die im MDax notierte Gesellschaft von geringeren Kosten.
Für das Gesamtjahr zeigt sich das Management zuversichtlicher und erhöhte die Ziele. Die Aktie kletterte im frühen Handel um rund eineinhalb Prozent auf 20,04 Euro und erreichte damit den höchsten Stand seit 2002.
Der Immobilienkonzern peilt nun für 2018 einen operativen Gewinn (FFO1) von 141 bis 143 Millionen Euro an, wie TAG Immobilien am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Zuvor waren die Hanseaten von einem FFO1 in Höhe von 135 bis 137 Millionen Euro ausgegangen.
Von dem angestrebten höheren Gewinn sollen auch die Aktionäre profitieren. Das Unternehmen plant für 2018 jetzt eine Dividende von 0,73 Euro je Aktie. Für das vergangene Jahr hatte TAG Immobilien 0,65 Euro je Anteilsschein ausgeschüttet.
Konzern profitiert von Aufwertung der Immobilien
Von April bis Juni legte die für Immobilienunternehmen wichtige operative Kenngröße FFO1 (Funds from Operations) auf 36,1 Millionen Euro zu, nach 30,9 Millionen Euro im Vorjahr.
Zum Zuwachs trugen höhere Mieten sowie geringere Kosten bei. Der Gewinn aus Vermietungen stieg auf 61,3 Millionen Euro. Das waren gut zwei Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor.
Das Konzernergebnis verbesserte sich auf 192 Millionen Euro, nach 52 Millionen Euro im Vorjahr. Hier profitierte das Unternehmen vor allem von einer Aufwertung seiner Immobilien, aber auch von niedrigeren Finanzierungskosten und seinem Dienstleistungsgeschäft.
Investments nach ABBA-Strategie
Insgesamt bewirtschaftete TAG Ende Juni rund 82.400 Wohnungen, von denen der größte Teil in Ostdeutschland samt Berlin liegt.
Das Hamburger Unternehmen ist etwas anders aufgestellt als Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia oder die Deutsche Wohnen, die viele Wohnungen in Großstädten besitzen und auch eigene Wohngebäude bauen.
TAG Immobilien verfolgt die sogenannte ABBA-Strategie: Das Unternehmen verkauft dabei Immobilien in Großstädten wie Berlin und kauft stattdessen im Umland zu. Der Immobilienkonzern investiert daher in A-Städten in B-Lagen und in B-Städten in A-Lagen. (dpa-AFX)
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