Viele sind überzeugt, mit Bankvollmacht und Berliner Testament den Partner abgesichert zu haben. Der Grundgedanke des Berliner Testaments ist die Versorgung der Frau als Letztversterbende. Diesem Ziel der Eheleute in unserer Zeit kann mit dem Testament nicht mehr Rechnung getragen werden. Liquidität für die Pflegebedürftigkeit muss gewährleistet sein. Doch dies ist so neu, dass niemand dafür ein Beispiel hat. Hingegen hatte das Berliner Testament bereits Generationen vor uns die Existenz gesichert.
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Aufklärungsarbeit ist angesagt. Versicherungsvermittler unterschätzen die Ängste ihrer Kunden: Laut der Studie der Continentale hat jeder zweite der Altersgruppe unter 40 Angst vor Pflegebedürftigkeit. Die Vermittler schätzen diese Ängste nur bei jedem sechsten ein! Das Pflegerisiko ist für unsere Gesellschaft, für Kunden und für Vermittler Neuland.
Wenn Pflegerisiko geklärt ist, kann Vermögen wieder strukturiert angelegt werden
Jeder Bauernjunge weiß: Der Hof – also das Vermögen – wird dann an die nächste Generation übergeben, wenn der Ältere seine Versorgung im Alter und Pflegefall geregelt hat. Auf unsere Zeit übertragen, bedeutet dies: Wer kein finanzielles Pflegerisiko mehr hat, kann sein Vermögen wieder zielgerichtet anlegen. Er braucht nicht mehr für Pflege zu sparen, kann jetzt schon Teile auf Kinder oder Enkel übertragen und statt flexibler Anlagen interessantere Varianten wählen.
Autorin Margit Winkler ist Inhaberin des Instituts Generationenberatung.
Foto: Institut Generationenberatung
