Talanx erwartet ein Ergebnis von über 600 Millionen Euro

Torsten Leue Talanx in der Hauptverwaltung in Hannover
Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG.

Die Talanx-Gruppe hat unter dem Eindruck der Corona-Pandemie deutlich Federn gelassen und in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres ein Konzernergebnis von 520 (742) Millionen Euro erzielt. Trotz der Coronapandemie und herben Verluste im 3. Quartal erwartet der Konzern für 2020 ein Ergebnis von über 600 Millionen Euro.

Die Talanx-Gruppe hat unter dem Eindruck der Corona-Pandemie deutlich Federn gelassen und in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres ein Konzernergebnis von 520 (742) Millionen Euro erzielt. Trotz der Coronapandemie und herben Verluste im 3. Quartal erwartet der Konzern für 2020 ein Ergebnis von über 600 Millionen Euro. Für 2021 peilt Talanx dann ein Ergebnis zwischen 800 und 900 Millionen Euro an. Damit zeigt sich der Versicherer trotz Coronapandemie und zunehmender Großschäden etwa durch Naturkatastrophen robust. Die coronabedingten Schadenaufwände beziffert der Konzern bislang auf gut eine Milliarde Euro.

Corona schmälert Ergebnis

Nach Angaben von Talanx hat die Corona-Pandemie das Ergebnis um 356 Millionen Euro geschmälert. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen um 5,2 Prozent auf 31,9 (30,3) Milliarden Euro, währungskursbereinigt um 7,2 Prozent. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote betrug 100,7 (98,5) Prozent. Bereinigt um Corona-Effekte hätte sich die kombinierte Schaden-/Kostenquote um 0,9 Prozent auf 97,6 Prozent verbessert, betont der Konzern.

Insgesamt hat die Pandemie in den ersten neun Monaten Schäden in Höhe von 1.058 Millionen Euro verursacht. Hinzu kommen negative Auswirkungen auf die Kapitalanlage. Sie beziffert der Konzern auf gut 170 Millionen Euro. Zur Vorsorge für künftige Prämienrückgänge wurden rund 104 Millionen Euro zurückgestellt. Für Entlastung sorgten auf der anderen Seite, dass die Schäden in den einzelnen Sparten durch Corona geringerer ausgefallen sind.

Großschäden doppelt so hoch wie 2019

Die Großschäden waren mit 1,6 (0,8) Milliarden Euro doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum und übersteigen mittlerweile das ganzjährige Budget von 1.335 Millionen Euro. Aufgrund der Corona-Pandemie betrafen sie hauptsächlich die Sparten Betriebsunterbrechung, Veranstaltungsausfälle und Kreditversicherung.

Der Corona-Großschaden ist mit 899 Millionen Euro weitaus höher als die Belastung durch Naturkatastrophen, obwohl diese mit 507 (455) Millionen Euro auch höher ausfielen als im Vorjahreszeitraum. Die größten Naturkatastrophen-Schäden verursachten der Hurrikan „Laura“ (103 Millionen Euro), der Hagelsturm „Derecho“ (84 Millionen Euro) und der Tornado „Nashville“ (47 Millionen Euro) in den USA.

Corona bleibt die Herausforderung

Das versicherungstechnische Ergebnis fiel coronabedingt um mehr als 50 Prozent auf minus 1.972 (-1.282) Millionen Euro. Das Kapitalanlageergebnis sank auch aufgrund der weiter sehr niedrigen Zinsen leicht auf 3,1 (3,2) Milliarden Euro. Die Solvency-II-Quote zum 30. September 2020 lag ohne Übergangsmaßnahmen bei robusten 187 (30. Juni 2020: 191) Prozent im oberen Bereich der Zielspanne.

„Die Corona-Pandemie ist und bleibt eine Herausforderung. Erfreulicherweise wachsen wir profitabel und sind robust. Das Konzernergebnis sei angesichts der Pandemie und der schadenstarken Hurrikan-Saison beachtlich“, sagte Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. (dr)

Foto: Talanx

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