Talanx erwartet stagnierendes Geschäft

Deutschlands drittgrößte Versicherungsgruppe, der Talanx Konzern mit Sitz in Hannover, erwartet für das laufende Jahr einen leichten Rückgang der Prämieneinnahmen. Wachstum soll im Ausland generiert werden.

?In Deutschland sind Zukäufe für uns nur noch in wenigen Fällen sinnvoll?, sagte Konzernchef Herbert K. Haas auf der gestrigen Bilanzpressekonferenz. Wachsen wolle Talanx im Ausland, und zwar im Privatkundengeschäft sowie in der Personen-Rückversicherung. In den vergangenen fünf Jahren hat sich das Erstversicherungsgeschäft im Ausland auf 3,3 Milliarden Euro verdreifacht und entspricht einem Anteil von 17 Prozent.

Zum Verkauf seiner Vertriebspartner Postbank und Citibank kommentierte Haas, dass sich neue Eigentümer an die bis 2022 beziehungsweise 2025 laufenden Verträge halten müssten. Jedoch schloss er einen Verkauf nicht gänzlich aus, wenn der Preis stimme. Dabei schwebe ihm jeweils eine Milliarde Euro pro Kooperationsvertrag vor. Haas erklärte zudem, dass auch in 2008 der erstmals vor gut zehn Jahren angekündigte Börsengang der Talanx sehr unwahrscheinlich sei.

Insgesamt hat der Konzern die Gewinnerwartung für 2007 verfehlt. Im Dezember prognostizierte Talanx noch einen Gewinn von 613 Millionen Euro. Tatsächlich liegt der Gewinn nach Anteilen Dritter bei 477 Millionen Euro ? eine Steigerung um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Ebit stieg um 13 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro, die Eigenkapitalrendite nach Steuern um 1,4 Prozentpunkte auf 13,1 Prozent.

Im Segment Schaden- und Unfallversicherung ? das größte des Konzerns ? legten die Bruttoprämien um sieben Prozent auf sechs Milliarden Euro zu. Erstmals flossen die Prämien der zugekauften Tochter Gerling vollständig in die Bilanz ein. Insgesamt gingen die gebuchten Bruttoprämien jedoch um 1,2 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro zurück. (hi)

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