Im vergangenen Jahr profitierten Talanx und Hannover Rück von vergleichsweise geringen Großschäden. Trotz Katastrophen wie den Waldbränden in Kanada und Hurrikan „Matthew“ in den USA fielen sie mit 883 Millionen Euro vier Prozent niedriger aus als im Vorjahr. In ihrer ursprünglichen Gewinnprognose hatte die Talanx-Führung sogar insgesamt 1,13 Milliarden Euro eingeplant.
Zu spüren bekommt Talanx weiterhin die anhaltenden Niedrigzinsen. 2016 warfen die Kapitalanlagen des Konzerns zwar wie im Vorjahr eine Rendite von 3,6 Prozent ab. Das lag jedoch daran, dass der Versicherer ältere, hochverzinste Papiere verkaufte, um die Zinszusatzreserve für alte Lebensversicherungsverträge mit hohen Garantien aufzustocken. Für das laufende Jahr geht Finanzchef Immo Querner von einer Kapitalanlagerendite von mindestens drei Prozent aus.
Abbau von 930 Stellen geplant
Wie andere deutsche Versicherer betrachtet Talanx die klassische Lebensversicherung mit Garantiezins angesichts der allgemeinen Niedrigzinsen nicht mehr als zukunftsfähiges Geschäft. Der Konzern setzt inzwischen auf neuartige Vertragstypen, die weniger Kapital binden und den Kunden die Chance auf eine höhere Rendite bieten sollen.
Auch im restlichen deutschen Privat- und Firmenkundengeschäft hat der Vorstand einen kräftigen Umbau angeschoben. Im Zuge einer stärkeren Digitalisierung und Automatisierung sollen rund 930 Jobs wegfallen. Haas verspricht sich davon bis Ende des Jahrzehnts eine Senkung der Kosten um 240 Millionen Euro. (dpa-AFX)
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