Der Versicherungskonzern Talanx, Hannover, hat eine langfristige Kooperation mit dem japanischen Lebensversicherer Meiji Yasuda Life, Tokio, vereinbart. Vorrangiges Ziel sei es, gemeinsam Geschäftsmöglichkeiten in den immer stärker globalisierten Versicherungsmärkten zu nutzen, so die Talanx. Die strategische Partnerschaft umfasst auch eine Kapitalbeteiligung der Asiaten.
Meiji Yasuda Life will das Auslandsgeschäft ausbauen, um sein Geschäftsportfolio zu diversifizieren. Talanx, nach eigener Definition die Nummer drei im deutschen Versicherungsmarkt, strebt Investitionen im Erstversicherungsgeschäft in ausgewählten Wachstumsmärkten an, mit Schwerpunkten unter anderem in Mittel- und Osteuropa. Zudem sei man an einem Ausbau des Industriegeschäfts in Japan interessiert, so das Unternehmen.
Die Kapitalbeteiligung von Meiji Yasuda Life hat die Form einer nachrangigen Pflichtwandelanleihe mit einem Volumen von 300 Millionen Euro, die die Talanx emittiert hat. Die Bedingungen sind laut Talanx so ausgestaltet, dass eine Anerkennung als regulatorischer Eigenkapitalersatz auch unter der neuen EU-Richtlinie Solvency II gegeben ist. Im Falle eines Talanx-Börsengangs kann die Anleihe in Stammaktien der Gesellschaft gewandelt werden. Damit würden die Japaner ein wichtiger Aktionär werden.
Die Kooperation wird von HDI-Gerling International umgesetzt, im Talanx-Konzern die Zwischenholding für das internationale Erstversicherungsgeschäft. Meiji Yasuda Life und Talanx wollen globale Geschäftsmöglichkeiten, unter anderem über Joint Ventures, gemeinsam verfolgen. Dazu soll ein Lenkungsausschuss mit Management-Mitgliedern beider Gesellschaften eingerichtet werden. Außerdem wird Meiji Yasuda Life im Aufsichtsrat der HDI-Gerling International zwei von sechs Mitgliedern stellen und mehrere Mitarbeiter zur Talanx entsenden. (hb)
Foto: Talanx