Die Talanx-Gruppe aus Hannover stellt sich nach Belastungen aus Naturkatastrophen im ersten Quartal darauf ein, im laufenden Geschäftsjahr Abstriche machen zu müssen. Die Nummer drei im deutschen Versicherungsmarkt wird den in 2009 eingeschlagenen Wachstumskurs nach eigener Einschätzung nicht halten können und 2010 unter dem Vorjahresergebnis bleiben.
Im Geschäftsjahr 2009 konnte der Konzern, zu dem unter anderem der Rückversicherer Hannover Rück sowie der Sach- und Lebensversicherer HDI-Gerling gehören, seinen Nettogewinn von 183 auf 526 Millionen Euro steigern. Für den Anstieg sorgten vor allem ein um 78 Prozent höheres Kapitalanlageergebnis und geringe Belastungen aus Großschäden. Bei den Bruttoprämien legte die Gruppe um zehn Prozent auf 20,9 Milliarden Euro zu.
Allerdings fiel das Neugeschäft in der Lebensversicherung schwach aus. So sanken die gebuchten Bruttoprämien der zum Konzern gehörenden HDI-Gerling Leben um vier Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Fand Neugeschäft statt, so war es vor allem durch Einmalbeitragsgeschäft geprägt. Fondsgebundene Produkte wurden kaum verkauft, die Nachfrage nach Garantieprodukten stieg hingegen an.
Unterdessen schreitet die Umstrukturierung im Erstversicherungsbereich weiter voran. Nach der angekündigten Verschmelzung der Lebensversicherungsmarke Aspecta auf die HDI Gerling, wird auch deren Name auf Holding-Ebene eingestampft. Ab 2011 firmiert die an der Spitze des inländischen Privat- und Firmenkundengeschäft stehende HDI-Gerling Leben Serviceholding als Talanx Service AG, wie der Konzern bekanntgab.
Für das laufende Geschäftsjahr 2010 erwartet die Gruppe eine Steigerung der gebuchten Bruttoprämien um etwa fünf Prozent. Aufgrund des erwarteten höheren Schadenaufwands für 2010 und der 2009 verzeichneten positiven Einmaleffekte werde das Konzernergebnis 2010 allerdings nicht an das Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres heranreichen. (ks)
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