Für das laufende Jahr zeigte sich Haas jetzt optimistischer als noch vor wenigen Monaten. Statt „mehr als 700 Millionen Euro“ peilt er unter dem Strich jetzt einen Gewinn von rund 750 Millionen Euro an. Das wäre etwas weniger als die 769 Millionen Euro aus dem Rekordjahr 2014. Analysten haben aber im Schnitt ohnehin einen Wert von 764 Millionen Euro auf dem Zettel. Belastend dürften sich die anhaltenden Niedrigzinsen auswirken, die gerade der Lebensversicherung in Deutschland zu schaffen machen. Haas erwartet, dass die Rendite auf die Kapitalanlagen des Konzerns nach 3,6 Prozent im Vorjahr nun nur noch mindestens 3 Prozent erreicht.
Haas: 2015 für notwendige strategische Weichenstellungen genutzt
„Das Jahr 2015 haben wir genutzt, die notwendigen strategischen Weichenstellungen vorzunehmen“, sagte Haas. So hatte Talanx den Unternehmenswert (Goodwill) des deutschen Lebensversicherungsgeschäfts im vergangenen Sommer auf Null abgeschrieben und den Ausstieg aus der klassischen Lebensversicherung mit Garantiezins beschlossen. Auch das Privat- und Firmenkundengeschäft wird gründlich umgebaut. Dabei steckt Talanx hohe Summen in die Digitalisierung und Automatisierung. „Wir sind auf Kurs, aber noch nicht am Ziel“, sagte Haas.
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So soll neue Software helfen, die Kosten in der Schaden-, Unfall- und Lebensversicherung von Privat- und Firmenkunden auf dem Heimatmarkt bis zum Jahr 2020 um 240 Millionen Euro zu senken. Bereits im November hatte Talanx mitgeteilt, hierzulande bis Ende des Jahrzehnts rund 600 Jobs und weitere Stellen im HDI-Vertrieb abzubauen. Die Aktionäre sollen darunter zumindest bei der Ausschüttungsquote nicht leiden. Talanx will auch für 2016 zwischen 35 und 45 Prozent des Nettogewinns als Dividende auszahlen.
Quelle: dpa-AFX
Foto: Talanx