Elektronische Krankschreibung per Knopfdruck
Stellt der Arzt eine der sieben Diagnosen fest, kann er per Knopfdruck eine elektronische Arbeitsunfähigkeitserklärung (eAU) für den Versicherten ausstellen. Bisher mussten Ärzte drei Exemplare des sogenannten gelben Scheins ausdrucken, von denen der Versicherte dann per Post ein Exemplar an den Arbeitgeber und eines an die Krankenkasse schickte. Bei dem Pilotprojekt sind die Abläufe voll digitalisiert. Arbeitgeber und die TK werden per Knopfdruck vollautomatisch über die Krankschreibung informiert.
Über 120.000 eAUs
„In den vergangenen zwei Jahren haben wir mit der eAU sehr gute Erfahrungen gesammelt“, erklärt der stellvertretende TK-Vorstandsvorsitzende Thomas Ballast. Mehr als 120.000 Krankmeldungen sind seit 2017 auf dem elektronischen Weg bei der Kasse eingegangen. “
Gemeinsam mit der Fernbehandlung kann das Projekt seine Vorteile erst richtig ausspielen. Letztendlich profitieren bei dem Projekt alle Beteiligten.“ Die Versicherten sparen sich Umschläge, Briefmarken sowie den Weg zum Briefkasten. Die Kasse muss die AU-Bescheinigungen nicht mehr aufwändig scannen. Und der Arbeitgeber bekommt die Krankmeldung schneller und kann sie als Datensatz einfacher und zuverlässiger verwalten.
Rezept auf digitalem Weg
Verschreibt der Arzt ein Medikament, kann der Versicherte es ebenfalls von zu Hause aus in der Apotheke einlösen. Per App erhält er einen QR-Code auf sein Smartphone, der direkt an die Apotheke übermittelt werden kann.
Zum Start wird dies die Privilegierte Adler Apotheke in Hamburg-Wandsbek sein. Der Versicherte kann wählen, ob die Apotheke das Arzneimittel im Großraum Hamburg ausliefern soll oder ob er es sich vor Ort abholt. Der Übertragungsweg ist Ende-zu-Ende verschlüsselt und die Rezeptdaten liegen bis zum Abruf in der Apotheke dezentral in der Arztpraxis.
Die TK testet das elektronische Rezept bereits seit Anfang des Jahres in Hamburg-Wandsbek. Mit dabei sind mittlerweile zwei Apotheken, das Diabetes Zentrum Wandsbek und die Krankenkasse HEK.
„Unsere Projektpartner berichten von sehr positiven Erfahrungen mit dem E-Rezept“, sagt Ballast. „Es sorgt für schnellere und bequemere Abläufe. In Verbindung mit der Fernbehandlung gehen wir nun den nächsten Schritt in die digitale Zukunft.“
Ob die weiter voranschreiten wird, entscheiden letztlich aber die Arbeitgeber. „Die Unternehmen müssen hierzu unter anderem in ihrer Personalverwaltungs-Software eine sichere Schnittstelle für den Anschluss an das Projekt schaffen“, so Ballast. (dr)
Foto: Techniker Krankenkasse