Die Telematik-Experten der S-Direkt sammeln solche Daten und sortieren diese in vier unterschiedlich gewichtete Kategorien: Fahrweise (40 Prozent), Geschwindigkeit (30 Prozent), Nachtfahrt (20 Prozent) und Stadtfahrt (zehn Prozent).
Jeder Telematik-Nutzer startet mit einem maximalen Punktewert von 100, dem sogenannten Gesamt-„Score“. Kommt es zu „Ereignissen“, wie etwa „zu starkes Beschleunigen“ beziehungsweise „zu starkes Bremsen“ – oder übersteigt der Anteil der Nacht- oder Stadtfahrten eine bestimmten Grenze – gibt es Punktabzüge.
Fahrer, die über 80 Punkte bleiben, erhalten im darauffolgenden Jahr fünf Prozent Rabatt auf die Jahresrechnung ihrer Kfz-Versicherung. Der Fahrer mit dem besten Score-Wert eines Monats – Herr Brach war der erste, der ohne Punktabzüge gewann – kann sogar eine Quartals-Prämie einsparen.
Jeder Dritte bereit für Telematik
Vielleicht sind es Spielereien wie diese, die bei einigen Autofahrern die Neugier an Telematik-Tarifen wecken: So kann sich immerhin jeder dritte Kfz-Versicherungsnehmer in Deutschland (34 Prozent) vorstellen, seine Kfz-Versicherung auf einen „Pay-as-you-drive“-Tarif umzustellen.
Dies ergab eine aktuelle Umfrage des Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov unter 1.000 Kfz-Versicherungsnehmern vom Juni 2014. Allerdings ist die Bereitschaft, in einen Telematik-Tarif zu wechseln, um sechs Prozentpunkte im Vergleich zur Vorjahresbefragung gesunken, berichten die Marktforscher. Grund hierfür sei „eine zunehmende Verunsicherung bezüglich Datenschutz und Nutzung von Fahrdaten“, heißt es.
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Datenschutz: Sensibilität der Deutschen
Beim Kfz-Prämien-Marktführer in Deutschland, der Allianz in München, weiß man um die Sensibilität der Deutschen beim Thema Datenschutz. „Die Allianz ist insgesamt sehr konservativ im Umgang mit ihren Kundendaten. Wir sammeln und verwenden keine Daten, von denen der Kunde nichts weiß und deren Verwendung er nicht autorisiert hat“, sagt Martin Wehner, Leiter Kfz-Versicherungen bei der Allianz Deutschland.
Bislang hat das Unternehmen kein Telematik-Angebot auf den Markt gebracht und dabei wird es wohl noch einige Zeit bleiben. „Für einen Telematik-Tarif gibt es bei der Allianz Deutschland keine konkreten Pläne“, sagt Wehner.
Gleichwohl beobachte man die Entwicklungen, fährt der Manager fort, und prüfe intern, welchen Nutzen Telematik-Lösungen für die Kunden bringen könnten. (lk)
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Cash.-Ausgabe 11/2014, die hier erhältlich ist.
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