Telis-Vorstände: „Mehrwerte für Mandanten schaffen“

Foto: Alexander von Spreti
Martin Pöll und Stefanie Alt in der Telis-Zentrale in Regensburg

Cash.-Interview mit den Telis-Vorständen Dr. Martin Pöll und Dr. Stefanie Alt über den Beratungsansatz ihres Unternehmens, die Bedeutung des Faktors Digitalisierung und das neue Vertriebsjahr.

Finanzvertrieben wird häufig der Vorwurf gemacht, die individuellen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden nicht ausreichend zu berücksichtigen. Wie ist der Beratungsansatz von Telis?

Pöll: Es ist die Grundlage unserer Beratungssystematik, den Mandanten in den Fokus all unseres Tuns zu stellen, und das von Beginn an. Wir betrachten den Haushalt unserer Mandanten wie ein kleines Unternehmen mit Einnahmen und Ausgaben und beraten ihn auch genauso. Auf dieser Basis haben wir unser einzigartiges Telis-System entwickelt, das als ganzheitliches Konzept und mit seiner systematischen Vorgehensweise eine maßgeschneiderte Rund-um-Beratung garantiert. Einen hohen Beratungsstandard und unsere beraterunabhängige Qualität für den Mandanten zu sichern, ist uns dabei ein besonderes Anliegen. Seine Wünsche und Ziele im geführten, digitalen Finanzgutachten zu erfassen, hat für uns höchste Priorität. Unsere vollumfängliche, digitale Datenaufnahme mit über 1.000 Kontaktpunkten ermöglicht es, alle wichtigen Informationen für jede Lebenssituation zu berücksichtigen, um die passgenaue Lösung für seine individuellen Bedürfnisse zu finden. Auch im Schadenfall bedeutet das: schnelles Handeln durch kurze Kommunikationswege statt verzögernder Datensammlung. Transparenz und Einfachheit sind für uns durchweg essenzieller Bestandteil.

Können Sie das konkretisieren?

Pöll: Unser Mandant hat bei Telis einen zentralen Ansprechpartner für alle Finanzangelegenheiten, der dank des elektronischen Vollmaklerauftrags einen Überblick über alle vorhandenen Verträge behält. Die hohe Vertragsdichte unterliegt somit einem einzelnen Berater, der Optimierungen für den Mandanten vornehmen und sich auf die beste Vorsorge bei minimierten Kosten konzentrieren kann – unterstützt von unserem Backoffice mit digitalisierten Prozessen. Dabei geht es nicht nur um die Pflege bestehender Verträge, sondern auch darum, neue Potenziale zu erkennen und die Beratung an die jeweilige Lebenssituation unseres Mandanten anzupassen. Unser regelmäßiger Service-Termin mit integrierter Datenaktualisierung ist deshalb fester Bestandteil unseres Telis-Systems, um unseren Mandanten durch alle Lebensphasen bestens zu begleiten.

Ihre Beratung nach dem Telis-System feiert in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum. Wie wichtig ist der Faktor Digitalisierung mittlerweile dabei?

Alt: Wir haben diesen Meilenstein erreicht, indem wir uns tagtäglich weiterentwickeln, zukunftsorientiert denken und in unseren Fortschritt investieren. Um unseren Mandanten die beste Beratung und erstklassigen Service bieten zu können, geben wir unseren Unternehmensberatern für den privaten Haushalt innovative und digitale Tools an die Hand. Ihr Fokus soll allein auf dem Wesentlichen liegen, der Betreuung ihrer Mandanten. Statt tausend verschiedene Programme für die Angebotsauswahl eines Mandaten zu jonglieren, findet der Berater aus diesem Grund in unserem Telis-Online-System (TOS) alle wichtigen Beratungsprogramme gesammelt in einem digitalen System. Über das Mandanten- Dashboard zum Beispiel können beide Parteien alle offenen Versicherungslücken und vielversprechenden Potenziale für den Mandanten einsehen. Unser TOS ist so konzipiert, dass alle Angebote, Anträge, benötigten Formulare und Vergleichsrechner in einem Programm ihre Heimat finden. Dies garantiert nicht nur eine unabhängige Beratung zugeschnitten auf die individuellen Bedürfnisse, es ermöglicht unseren Beratern eine Vereinfachung der Datenübermittlung. Der zentrale Zugriff auf all unsere Produktpartner, ohne jeweils die Antragsstrecke der einzelnen Gesellschaften zu durchlaufen, ist ein wesentlicher USP unseres Unternehmens. Auch bei der wiederkehrenden Entscheidung, eine Versorgungslücke zu schließen, beginnt dieser Prozess von neuem.

Wie wollen Sie die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen weiter vorantreiben?

Alt: Für die gezielte Weiterentwicklung unserer digitalen Prozesse investieren wir auch in diesem Jahr Summen im Millionenbereich – insbesondere in unserem Backoffice in Regensburg. Die Steigerung von Qualität und Effizienz spielen dabei eine ebenso große Rolle wie die erhöhte Sicherheit in unserem Beratungsprozess und Arbeitsalltag. Unsere Konzernzentrale kann hierbei als Sicherheitsgarant für unsere Berater und Mandanten gesehen werden. Mittels unserer Fachexperten im Innendienst, unserem digitalen Finanzgutachten und der zugehörigen Dokumentation gewährleisten wir geprüfte Rechtssicherheit. Der Schutz der sensiblen Daten unserer Mandanten steht den gesamten Prozess über im Fokus. Deswegen sorgen wir mit modernster Technik, einer Symbiose aus Cloud und Lokal sowie der zentralen Datenhaltung in Deutschland für maximale Sicherheit. Das soll auch im kommenden Jahr mit unserer angestrebten DIN ISO Zertifizierung bis Mitte 2023 bestätigt werden.

Die Telis-Unternehmensgruppe ist eigentümergeführt. Welche Vorteile bringt diese Eigenständigkeit aus Ihrer Sicht mit sich?

Alt: In der heutigen Zeit ist es eine Besonderheit, seit drei Jahrzehnten als eigentümergeführtes Unternehmen erfolgreich am Markt zu bestehen. Das erfüllt uns tagtäglich mit Stolz. Die Erfolge der letzten Jahre beweisen: Unser einzig zielführendes Geschäftsmodell ist und bleibt die Eigenständigkeit. Durch die hohe Eigenkapitalquote sichern wir unsere Handlungsfreiheit und ermöglichen eine freie, unabhängige Auswahl aus über 300 Produktpartnern. Mit dem Versprechen, für unsere Mandanten eine Absicherung zu finden, die zu ihm und seiner Lebenssituation passt. Welchen Vorteil diese Eigenständigkeit mit sich bringt? Vielseitige Investitionsmöglichkeiten und direkte Handlungswege, um auf alle Situationen am Markt schnell reagieren zu können. Diese Kombination macht uns einzigartig am Markt und ermöglicht den Ausbau unserer Position als größtes eigenständiges Finanzdienstleistungsunternehmen.

Das neue Vertriebsjahr steht vor der Tür. Welche Richtung will Telis 2023 und darüber hinaus einschlagen?

Pöll: Erfolgreiche Finanzberatung basiert auf einer wertschöpfenden Partnerschaft und Gemeinschaft zwischen Berater, Kunde und Backoffice. Ganz nach dem Motto „Wir zusammen/Fokus Mandant“ starten wir deshalb auch mit unserer Jahresauftakttagung Anfang Januar in das neue Geschäftsjahr 2023. Damit steht auch die zielführende Richtung für die kommenden Jahre fest: Gemeinsam als Unternehmensfamilie Mehrwerte für unsere Mandanten schaffen.

Sie haben für Ihre Mitarbeiter einen sogenannten Botschaftervertrag ins Leben gerufen. Wofür ist der gedacht?

Pöll: Der Botschaftervertrag garantiert langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Telis ein Einkommen, sofern ihnen aus Altersgründen, dem Todesfall oder gesundheitlichen Einschränkungen eine Fortführung der Beratungstätigkeit nicht mehr möglich ist – und das in weit größerem Umfang als handelsrechtliche Abfindungsansprüche. Aber auch unter anderen Umständen möchten wir an der Seite von Menschen stehen, die in Not geraten sind. Um den starken Zusammenhalt unserer Unternehmensfamilie weiterzugeben, haben wir aus diesem Grund bereits vor 24 Jahren unser Telis-Hilfswerk gegründet. Sollten im Falle von schwerer Krankheit zum Beispiel die Kosten einer lebensnotwendigen Therapie oder Berufsunfähigkeit nicht übernommen werden, können wir über das Telis-Hilfswerk notwendige Unterstützung leisten. Wir möchten unser soziales Engagement auf diesem Wege noch nachhaltiger umsetzen und ermöglichen daher – neben den Spenden des Unternehmens – auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf freiwilliger Basis, einen Teil ihres Monatseinkommen in das Hilfswerk einfließen zu lassen und sich damit für verschiedene Projekte und Aktionen zu engagieren. Gemeinsam mit dem Fußballverein SSV Jahn Regensburg und seiner Sozialinitiative „Jahn Sozial: Brücken für Regensburg“ setzen wir uns für ein faires, gleichberechtigtes Miteinander ein.

Die Fragen stellte Kim Brodtmann, Cash.

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