Teuerster Bürostandort: London erobert Spitzenplatz zurück

Das Londoner West End ist nach einem Ranking der internationalen Immobilienberatung Knight Frank wieder der teuerste Bürostandort der Welt. Damit überflügelt es Tokio, das im Vorjahr den Spitzenplatz inne hatte.

london-big-ben-shutt_27013022Demnach erreichen die Spitzenmieten für Büroflächen im Londoner West End fast 1.068 Euro pro Quadratmeter und Jahr und haben damit im Vergleich zum Vorjahr um 31 Prozent zugelegt. Zu diesem Ergebnis kommt der „Global Real Estate Markets Annual Review & Outlook 2011“ von Knight Frank, in dem Daten und Fakten zu den gewerblichen Immobilienmärkten in aller Welt veröffentlicht sind. Aufgrund der Finanzkrise und damit verbundenen sinkenden Mieten war das West End in den beiden vorherigen Jahren im internationalen Mietvergleich auf Platz zwei abgerutscht.

In Tokio sind die Mieten laut Knight Frank in 2010 wegen hoher Leerstände und – bereits vor den jüngsten Katastrophen – moderater Konjunkturaussichten gesunken und lagen Ende 2010 bei rund 1.051 Euro pro Quadratmeter und Jahr. Hongkong konnte mit Büromieten von fast 902 Euro von Platz zehn im Vorjahr auf Platz drei in 2010 klettern. Die hohe Nachfrage für ein beschränktes Angebot hochwertiger Büros habe die Mieten nach oben getrieben. In den Top Ten folgen Moskau, Paris, Singapur, London City, Sydney, Mumbai und Lagos.

Mit 408 Euro pro Quadratmeter und Jahr belegt Frankfurt als teuerster deutscher Standort Platz 26 im internationalen Ranking, gefolgt von München mit 354 Euro auf Platz 32 und Berlin mit 246 Euro auf Platz 61. Für alle drei deutschen Standorte prognostiziert Knight Frank für das laufende Jahr einen Zuwachs bei den Mieten.

Laut Knight Frank haben sich die Spitzenmieten in 2010 an den meisten europäischen Standorten stabilisiert oder bereits angezogen. Am stärksten seien sie in London und Paris gestiegen, gefolgt von Moskau, Stockholm und Warschau. In einigen wirtschaftlich schwachen Märkten wie Spanien könnten die Mieten dagegen 2011 weiter fallen.

Insgesamt sollen an rund der Hälfte der 105 untersuchten Standorte die Mieten 2011 steigen, in einem weiteren Drittel rechnet Knight Frank mit stabilen Mieten. „Weltweit betrachtet befinden sich die gewerblichen Immobilienmärkte mitten in einer Phase der Erholung, angeführt von wichtigen Finanzzentren wie London, Hongkong, Singapur und New York“, kommentiert Matthew Colbourne, Senior Analyst im Internationalen Research von Knight Frank. „Die wirtschaftliche Erholung hat die Nachfrage nach Büroflächen gesteigert. Da an vielen Standorten weniger neue Büroflächen auf den Markt kamen, sind die Mieten gestiegen und die Leerstände gesunken.“ In einigen Märkten, an denen die wirtschaftlichen Perspektiven unsicher sind oder das Flächenangebot hoch ist, würden die Mieten dagegen unter Druck bleiben. Hierzu zählten Madrid, Seoul, Dubai und Los Angeles. (bk)

Foto: Shutterstock

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