Zinsen, Zinsen, Zinsen – in diesen Wochen und Monaten scheinen die Investoren, Ökonomen und andere Marktteilnehmer nur ein Thema zu kennen. Wann kommt die erste Senkung der Leizinsen, kommt sie von der Fed oder der EZB und in welcher Höhe kommt sie. Dabei sind die Zeichen zur Beantwortung dieser Fragen bereits deutlich zu sehen. Alles weitere, was zu diesem Thema gesagt wird, sind reine Mutmaßungen und Spekulationen und helfen den Märkten nicht wirklich weiter. Bereits auf einem Kongress Ende Januar in Mannheim entzog jemand etwaigen Spekulationen den Boden, der früher selbst für die Geldpolitik verantwortlich war. Der frühere Bundesbankpräsident Prof. Axel Weber machte es sehr deutlich: Er erwartet – wenn überhaupt – eine Senkung der Leitzinsen um ein Prozent, aber nicht auf ein Prozent. Fed und EZB stießen sinngemäß in dasselbe Horn. Es ist also wohl bis Mitte des Jahres nicht mit größeren Senkungen der Leitzinsen weder hüben noch drüben des Atlantiks zu rechnen.
Und danach? Dann beginnt die heiße Phase des US-Wahlkampfs, in dem die Fed traditionell die Füße stillhält, um nicht dem einen oder anderen Kandidaten in die Karten zu spielen. Die EZB hat mit dem Erhöhungszyklus sehr viel später begonnen, sodass auch dort sicherlich nicht mit vorschnellen Absenkungen zu rechnen ist. Warum auch? Die Inflation ist längst noch nicht da, wo sie wieder hin soll, nämlich nahe zwei Prozent. Im Gegenteil, zuletzt ging es bei der Teuerungsrate sogar zeitweise wieder nach oben. Darüber hinaus sollten wir uns freuen, dass es auch in anderen Assetklassen abseits der Aktien mal wieder etwas zu verdienen gibt. Viel interessanter ist für mich die Frage, wie entwickeln sich die unterschiedlichen Märkte und Regionen in diesem Jahr. Wo sollte man genauer hinschauen, um Investmentgelegenheiten nicht zu verpassen, wo sollte man lieber die Beine in die Hand nehmen, um keine Kursverluste zu erleiden oder gar nicht erst einzusteigen. Diese und weitere Fragen diskutiere ich auf den folgenden Seiten mit ausgewiesenen Kapitalmarktexperten.
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