Tipps beim Kauf eines E-Fahrzeugs

Foto: Verti
Alexander Held, Abteilungsleiter Underwriting bei Verti

Die Nachfrage nach elektroangetriebenen Kraftfahrzeugen in Deutschland boomt weiter. Noch bis Ende 2021 profitieren Käufer von Elektrofahrzeugen von der durch die Bundesregierung gewährte Innovationsprämie. Alexander Held, Versicherungsexperte der Verti Versicherung erklärt, worauf Kunden, die von Verbrenner auf Elektro umsteigen möchten, achten sollten.

Was sollte ich beim Kauf eines gebrauchten E-Autos berücksichtigen?

Held: Ein sehr wichtiger Aspekt ist der Zustand des Akkus: Die Kapazität von Batterien kann im Laufe der Jahre abnehmen, weshalb idealerweise vor dem Kauf eine Prüfung durch eine Fachwerkstatt erfolgen sollte. Dabei empfiehlt sich, gleich mit überprüfen zu lassen, ob Kabel und Stecker ohne Mängel sind. Stromführende Fahrzeugteile sollten hierbei stets von Fachleuten geprüft werden.

Kann ich mit meinem E-Auto in jede Werkstatt fahren?

Held: Derzeit ist das noch nicht möglich. Zwar sind Elektroautos durch den Wegfall von Ölwechseln und Verschleißteil-Reparaturen wartungsärmer als Verbrenner, dennoch müssen auch sie ab und an in die Werkstatt. Um jedoch an elektrisierten Fahrzeugen arbeiten zu dürfen, müssen Kfz-Mechaniker eine umfangreiche und kostenintensive Weiterbildung absolvieren.

Das ist auch im Sinne des Kunden, da bei E-Fahrzeugen und Hybriden ganz andere Wartungen und Check-ups durchgeführt werden müssen. Aufgrund dieses zeitlichen und finanziellen Mehraufwands bieten viele freie Kfz-Werkstätten (noch) keinen Service für E-Autos an. Vor dem Kauf eines solchen Fahrzeugs lohnt es sich also zu recherchieren, wo sich die nächstgelegene Vertragswerkstatt befindet.

Gibt es spezielle E-Kennzeichen?

Held: Die gibt es, und sie können sich im Alltag durchaus lohnen: Der zusätzliche Buchstabe ‚E‘ am Ende des Nummernschildes berechtigt Fahrer von Autos mit elektrischem oder Brennstoffzellen-Antrieb sowie von Plugin-Hybriden, ihr Fahrzeug auf speziell ausgewiesenen Parkplätzen abzustellen.

Diese sind oft günstiger oder sogar kostenfrei. Die genaue Regelung sowie die Ausweisung solcher Parkzonen obliegen den Kommunen, darum sollte im Vorfeld geprüft werden, ob sich das Nummernschild im eigenen Umkreis lohnt. Falls ja: E-Kennzeichen können bei der örtlichen Zulassungsstelle beantragt werden.

Was gilt es bei der Versicherung eines E-Fahrzeuges zu beachten?

Held: Da die Anschaffungskosten eines Elektrofahrzeuges im Vergleich zu einem Verbrenner höher sind, sollte das Fahrzeug unbedingt durch eine leistungsstarke Vollkasko-Versicherung geschützt werden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, sich auch gegen mögliche Schäden am Akku oder an der Batterie des E-Fahrzeuges zusätzlich abzusichern. Hier können schnell Kosten von bis zu 20.000 Euro entstehen.

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