Zehn Tipps für die Patientenverfügung

6. Am richtigen Ort verwahren

Ähnlich wie beim Testament gilt: entscheidend ist, dass das Dokument im Bedarfsfall den Bevollmächtigten zur Verfügung steht. In unserer dynamischen Zeit, in der Kinder selten am Wohnort der Eltern leben, eine Verfügung immer wieder angepasst werden muss und man bis ins hohe Alter verreist, gibt es Dienstleister, die das Verwahren in digitaler und physischer Form anbieten.

7. Bevollmächtige unterrichten

Sie sind diejenigen, die die Verfügung bei den Medizinern durchsetzen. Es ist nicht leicht für Partner oder Kinder, wenn lebenserhaltende Maßnahmen beendet werden. Nehmen Sie die Bevollmächtigten deshalb mit ins Boot, damit keine Missverständnisse entstehen und er Ihren Willen tatsächlich kennt.

8. Organspende

In der Patientenverfügung sind wir dem Thema Organspende sehr nahe. Lassen Sie für alle Beteiligten keine Zweifel offen und positionieren Sie sich auch hier. Teilen Sie zumindest die Organe mit, die Sie keinesfalls spenden möchten. Auch Haut, Haare und Augen sind Organe.

9. Jeder ab 18 Jahre

Durch Unfall kann es jeden treffen. Daher brauchen auch junge Menschen eine Patientenverfügung.

10. Besondere Tipps

Wartezeiten festlegen: Für die meisten ist es eine unerträgliche Vorstellung jahrelang im Koma zu sein – andererseits scheut man den Schlussstrich: Denn es könnte ja noch besser werden. Innerhalb der Patientenverfügung kann man auch festlegen, dass zum Beispiel: bei Koma die lebenserhaltenden Maßnahmen erst nach einem bestimmten Zeitraum beendet werden, zum Beispiel sechs Monate, ein Jahr.

Interpretationen einräumen: Dafür ist entscheidend, wer am Schluss die Patientenverfügung durchsetzt. Ist es der jahrelange Partner, so wünschen sich die meisten, dass er das letzte Wort hat und für einen die richtige Entscheidung treffen sollte. Bei Fremden hingegen sollte häufig keine Änderung des Patientenwunsches unterstellt sein. – Sie können sich auch diesbezüglich festlegen.

Autorin Margit Winkler ist Inhaberin des Instituts Generationenberatung.

Foto: Institut Generationenberatung

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