Der Hamburger Maklerpool Maxpool distanzierte sich als erstes Unternehmen von der „Pool-Analyse“ des Lebensversicherers Ideal, obwohl er als „guter Pool“ gelistet war. Cash. hat den Geschäftsführer Oliver Drewes zu den Hintergründen, Mitteln zur Schaffung von Transparenz und eigenen Plänen befragt.
Cash.: Warum hat Maxpool sich so massiv gegen die Pool-Analyse der Ideal gestellt?
Drewes: Von Insellösungen einzelner Versicherer halte ich nichts. Ich vertrete die Meinung, dass der Markt ganz dringend branchenweite Ansätze braucht. Im Übrigen werfe ich der Ideal Versicherung hinsichtlich des Fragebogens handwerkliche und inhaltliche Fehler vor. Mein Hauptvorwurf: Die Ideal scheint an einer Markttransparenz bestenfalls nachrangig interessiert zu sein. Viel wichtiger scheint es der Ideal zu sein, den Pools schlicht und einfach die Makler abzunehmen und diese in eine eigene Betreuung zu übernehmen.
Cash.: Was wäre ihrer Meinung nach ein adäquates Mittel um mehr Transparenz in den Poolmarkt zu bringen?
Drewes: Drei ganz einfache aber effiziente Dinge: Eine zuverlässig funktionierende AVAD oder vergleichbare Auskunftei, um problematische Kooperationspartner am Markt transparent kommunizieren zu können. Eine unverschleierte Selbstauskunft der Pools, in der Themen wie Gesellschafterstruktur und weitere vereinheitlichte Fragestellungen klar und deutlich beantwortet werden. Ab einer gewissen Umsatzgröße in Verbindung mit einem Testat. Hinsichtlich der Abschlussvermittler sind wir gern bereit, den Versicherern jede Form von Stichprobenanalysen und Einzelfallrückfragen zu beantworten.
Cash.: Sie haben angekündigt noch in diesem Jahr gemeinsam mit anderen Pools eine Transparenz-Offensive betreiben zu wollen. Gibt es schon konkrete Pläne?
Drewes: Es laufen momentan Gespräche mit DMU, netfonds, Fonds Finanz und weiteren Pools. Wobei ich nicht den Eindruck erwecken möchte, dass Maxpool der Initiator ist. Es gibt einfach mehrere Pools, die das gleiche Ziel einer Markttransparenz haben und aus diesem Grund untereinander sprechen. Ziel ist es bei diesen Gesprächen, im Wesentlichen die drei eben genannten Punkte abzustimmen und möglicherweise weitere Ideen zu entwickeln. Die Initiative wird keine Wertung sein, stattdessen dient diese Aktion nur der allgemeinen Klarheit. Das ist unser eigenes Verständnis von Transparenz.
Interview: Julia Böhne
Foto: Maxpool