Eine Vorreiterrolle kommt hier dem Lübecker Pool Blau direkt zu, der auf der eigens geschaffenen Website www.pooltektor.de seit 2006 alle Geschäftsberichte und andere Nachweise zur wirtschaftlichen Solidität ins Netz stellt und damit öffentlich zugänglich macht. „Fordern kann nur, wer selbst mit gutem Beispiel vorangeht. Deswegen veröffentlichen wir seit sechs Jahren konsequent und umfassend alle wichtigen Wirtschaftsdaten und Nachweise zu unserem Unternehmen“, erklärt Kommanditist Oliver Pradetto. „Augenscheinlich war bisher kein anderer Pool bereit, unserem Beispiel in diesem Umfang zu folgen. Es gibt aber Pools, die sich sehr wohl positiv hervortun. So bieten Invers, ASC und BCA ebenfalls ein Maß an Transparenz, mit dem sich Makler und Versicherer unseres Erachtens nach gut arrangieren können.“
Beteiligungen müssen offengelegt werden
Ein weiterer Aspekt der Transparenz ist die Offenlegung des Beziehungsgeflechts zwischen Pools und Produktgebern. Ein Beispiel für eine Beteiligung der Assekuranz an einem Pool sind die vier Versicherer Barmenia, Stuttgarter, Signal Iduna und Volkswohl Bund. Diese vier Versicherungsunternehmen sind mit jeweils 9,99 Prozent an der BCA beteiligt, was vom Bad Homburger Pool offen kommuniziert wird. Auch JDC geht mit der Beteiligung der Axa am Maklerpool offensiv um. Der Kölner Versicherungskonzern hält aktuell 27 Prozent der Aktien der JDC-Mutter Aragon.
Damit gehören die beiden Pools zu den Positivbeispielen der Branche, denn es halten sich hartnäckig Gerüchte über stille Beteiligungen durch Versicherer an weiteren Pools, deren Betreiber das Gegenteil behaupten. Der Einfluss, den solche Beteiligungen auf die Unabhängigkeit der Maklerpools haben, wird in der Branche sehr unterschiedlich beurteilt. Es herrscht jedoch Einigkeit, dass eine Verflechtung für Produktgeber und angeschlossene Partner ersichtlich sein muss. (jb)
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