Mit dem Solvium Transportlogistik Fonds haben Sie wieder eine Emission im Mantel eines Publikums-AIF aufgelegt. Welche Vorteile sehen Sie darin für Kunden und Vertrieb?
Wreth: Mit dem Solvium Transportlogistik Fonds bieten wir Anlegern attraktive Möglichkeiten, in drei verschiedene Märkte der Transportlogistik zu investieren: Güterwagen, Container und Wechselkoffer. Die Weltwirtschaft wächst, Transportlogistik ist ein Megatrend. Diese Investitionen eignen sich für nahezu jedes Portfolio, unter anderem weil sie regelmäßige Auszahlungen an die Anleger aus laufenden Cashflows generieren, eine überschaubare Laufzeit aufweisen und ohne Fremdkapital- sowie Projektierungsrisiken auskommen. Zudem weisen solche Investitionen eine geringe Korrelation zu traditionellen Kapitalmärkten wie Aktien und Anleihen auf, die aktuell wieder von starken Schwankungen geprägt sind. Für Anleger besteht bereits ab einer Beteiligungssumme von 5.000 Euro die Möglichkeit, sich an diesem lukrativen Wachstumsmarkt zu beteiligen. Der AIF und seine Alleinstellungsmerkmale bieten den Sachwertspezialisten mit der Erlaubnis nach Paragraf 34f Absatz 1 Nummer 2 Gewerbeordnung zusätzliche Diversifikationsmöglichkeiten für Kundenportfolios. Zudem steigt sowohl auf Vertriebs- wie auch auf Kundenseite die Nachfrage nach voll regulierten Produkten.
Mindestens 51 Prozent der Investitionen des Fonds müssen auf Güterwaggons entfallen. Warum ausgerechnet Güterwaggons?
Wreth: Beim Schienentransport von Gütern entstehen laut Transport Emission Model des Umweltbundesamtes, kurz TREMOD, in der Version 6.51 etwa 80 Prozent weniger Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Straßentransport per Lkw. Wir wollten einen Publikumsfonds schaffen, der ökologische Merkmale im Sinne des Artikels 8 der EU-Offenlegungsverordnung bewirbt. Durch die gezielte Investition von mindestens 51 Prozent in Güterwagen erfüllen wir die entsprechenden Voraussetzungen. Es geht gleichzeitig um ökonomische Vorteile: Der Warentransport über die Schiene wächst, die Nachfrage nach Güterwaggons ist entsprechend groß und sie bieten auf Basis langfristiger Mietverträge eine überdurchschnittliche Renditeaussicht bei breiter Risikomischung.
Auf welche konkreten Aspekte bezieht sich die Nachhaltigkeits-Einstufung nach Artikel 8?
Wreth: Der Solvium Transportlogistik Fonds investiert in den Wachstumsmarkt der Transportlogistik mit Schwerpunkt auf zentraleuropäischen Schienengüterverkehr. Diese Ausrichtung unterstützt die nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) 12 und 13, da der Fonds emissionsärmere Transportmöglichkeiten fördert und die Kreislaufwirtschaft bedient. In Bezug auf SDG 13 leistet die Reduktion der Treibhausgasemissionen beim Warentransport auf der Schiene gegenüber dem Transport per Lkw um etwa 80 Prozent einen bedeutenden Beitrag zur Minderung des Klimawandels und unterstützt Maßnahmen gegen negative Klimafolgen. SDG 12 bezieht sich auf nachhaltigen Konsum und Produktion sowie die Kreislaufwirtschaft. Der Fonds trägt zur Reduzierung der Abfallproduktion durch Verminderung, Wiederverwertung und Wiederverwendung bei. Eine effiziente Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen zur Schonung der Umwelt ist ebenfalls ein zentrales Ziel. Wichtige Maßnahmen in diesem Kontext sind Recycling, Weiterverwendung und Reparaturen, die als Schlüsselfaktoren für die Transformation dienen.
Wie wird das gemessen?
Wreth: Das verbindliche Element der Anlagestrategie zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen erreichen wir durch die Investition von mindestens 51 Prozent des investierten Kapitals in Güterwagen. Die Messung der Einsparung von Treibhausgasemissionen erfolgt durch den Vergleich der jährlichen Treibhausgasemissionen im Straßentransport und Schienentransport unter Anwendung des TREMOD des Umweltbundesamtes.
Wer ist bei Güterwagen für Wartung und Reparatur der beweglichen Teile verantwortlich, also insbesondere Achsen und Räder? Gibt es dafür Versicherungen?
Wreth: Bei Güterwagen ist der Mieter für die Wartung und Reparatur der beweglichen Teile verantwortlich, insbesondere der Achsen und Räder. In der Regel sind solche Wartungs- und Reparaturkosten im Mietvertrag geregelt. Darüber hinaus können spezielle Versicherungen abgeschlossen werden, um besondere Risiken abzudecken beziehungsweise zu reduzieren. Sollten Reparatur- oder Umbaumaßnahmen bei den Güterwagen auf Kosten des Fonds anfallen, was beispielsweise aufgrund von gesetzlichen Änderungen immer möglich ist, wird sich dies auch in der Nachfrage und dem angepassten Mietpreisniveau widerspiegeln, sodass erfahrungsgemäß die Rentabilität darunter nicht leidet.
Das verbleibende Kapital soll in Wechselkoffer und Container investiert werden. Welche Argumente sprechen für diese Assets?
Wreth: Der Solvium Transportlogistik Fonds verbindet drei Märkte der Transportlogistik, in denen wir uns gut auskennen: Container, Wechselkoffer und Güterwagen. In allen diesen Märkten sind wir an Asset-Managern beteiligt. Die Teilmärkte weisen viele Gemeinsamkeiten auf: Erstens generieren sie laufende Cashflows, zweitens sind die laufenden Kosten im Falle eines unvermieteten Equipments sehr gering, und drittens sind die Mieter während der Bewirtschaftung grundsätzlich für Wartung und Instandhaltung verantwortlich. Trotz dieser Gemeinsamkeiten gibt es Unterschiede zwischen den drei Assets, die risikomindernd auf das Investment wirken können. Die Regionen, in denen sie eingesetzt beziehungsweise vermietet werden, unterscheiden sich. Normalspur-Güterwagen werden ausschließlich in Europa eingesetzt, während Wechselkoffer sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene hauptsächlich im mitteleuropäischen Raum verwendet werden. Container hingegen werden weltweit eingesetzt, wobei der Schwerpunkt unserer Investitionen voraussichtlich im asiatischen Raum liegen wird.
Inwiefern unterscheiden sich die grundlegenden geschäftlichen Modelle der drei Asset-Arten, zum Beispiel hinsichtlich der üblichen Laufzeit von Mietverträgen oder der Anzahl potenzieller Mieter?
Wreth: Die grundlegenden geschäftlichen Modelle der drei Asset-Arten unterscheiden sich nicht so sehr. Güterwagen werden in der Regel für drei bis sechs Jahre vermietet, während bei Containern und Wechselkoffern neues Equipment in der Regel zwischen fünf und sieben Jahren vermietet wird. In Europa gibt es etwa 170 Eisenbahn-Verkehrsunternehmen, kurz EVU, von denen etwa die Hälfte als Mieter unserer Waggons in Betracht kommt. Im Containerbereich hingegen gibt es weltweit mindestens 300 bis 500 Reedereien oder Logistikunternehmen als geeignete Mieter, im Wechselkofferbereich sind es eher 100 bis 200 internationale Logistikunternehmen. Ein Blick auf den letzten Performancebericht der Solvium-Gruppe zeigt, dass zum Herbst 2024 sämtliche Ausrüstungsgegenstände der Solvium an über 400 Mieter weltweit vermietet waren.
Wie ist es in Bezug auf die Renditeaussicht?
Wreth: Die Renditeerwartungen variieren je nach Equipment-Art, Vertragslaufzeit und Asset-Kategorie. Dennoch genügen alle Teilbereiche für sich, um das Renditeziel des Fonds zu erreichen. Wir sprechen bei diesem Fonds im Einkauf von einer Netto-Investitionsrentabilität, also laufenden Einnahmen abzüglich unterstelltem wirtschaftlichen Wertverlust des Equipments, von rund neun Prozent pro Jahr – ein Wert, den das Asset-Management bei Solvium in der Vergangenheit wiederholt übertreffen konnte.
Inwiefern partizipieren Anleger an etwaigen Mehrerlösen?
Wreth: Sehr fair, wie ich finde: Beim Solvium Transportlogistik Fonds gehen nach Abzug aller Kosten 80 Prozent der Mehrerlöse an die Anleger.
Dieser Artikel ist Teil des EXKLUSIV Solvium Capital. Alle Artikel des EXKLUSIV finden Sie hier.