Beim größten US-Krankenversicherer UnitedHealth sprudeln trotz weiter verlustreicher Geschäfte bei Obamacare-Verträgen nach wie vor die Gewinne.
Nach dem zweiten Quartal stand unter dem Strich ein Überschuss von 1,76 Milliarden US-Dollar (1,59 Mrd Euro) und damit elf Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Dienstag in New York mitteilte. Das verdankte der Versicherer vor allem seiner Beratungs- und Technologiesparte Optum. Analysten hatten bei den um Sonderposten bereinigten Zahlen mit einem geringeren Gewinnplus gerechnet.
Technik- und Beratungsgeschäft macht Verluste beim Obamacare-Programm mehr als wett
Für das laufende Jahr legte Konzernchef Stephen Hemsley die Latte zum zweiten Mal höher: Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie soll nun auf 7,80 bis 7,95 Dollar steigen. Zuletzt hatte die Untergrenze bei 7,75 Dollar gelegen, Analysten gingen von 7,89 Dollar aus.
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Im zweiten Quartal machte Optums Technik- und Beratungsgeschäft die Verluste des Konzerns beim Obamacare-Programm mehr als wett. Optum bietet etwa Datenanalysen im Gesundheitssektor an und unterstützt Unternehmen mit Gesundheitsprogrammen für Mitarbeiter. Mit den „Obamacare“-Krankenversicherungsverträgen, die über die von US-Präsident Barack Obama initiierten staatlichen Online-Marktplätze vermittelt werden, schreibt UnitedHealth hingegen schon länger rote Zahlen und will aus dem Programm teilweise aussteigen.
Diese Verträge machen zwar nur einen kleinen Teil des UnitedHealth-Geschäfts aus, zehren aber an den Gewinnen. Auch deshalb stieg der Konzernumsatz deutlich stärker als die Ergebnisse. Im zweiten Quartal lag er mit 46,5 Milliarden Dollar rund 28 Prozent höher als ein Jahr zuvor. (dpa-AFX)
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