Die Aussichten für Immobilieninvestitionen sind weltweit noch immer erfreulich – trotz externer Schocks wie Erdbeben, Tsunami, Überflutungen und Reaktorunfall.
Gastkommentar: Robin Goodchild, International Director Strategy & Research, LaSalle Investment Management (LIM)
Im ersten Quartal 2011 wurde die Welt von außergewöhnlichen Schocks erschüttert: Zwei Bundesstaaten Australiens sowie Landstriche von Südafrika und Brasilien wurden weiträumig überflutet. Der Nahe Osten und Nordafrika befinden sich politisch in Aufruhr, und Libyen wird zum Kriegsschauplatz. Heftige Erdbeben erschütterten Christchurch in Neuseeland und vor allen Dingen Tohoku in Japan. Das Erdbeben in Japan rief gleichzeitig zwei weitere Katastrophen hervor: einen Tsunami und den schlimmsten Atomreaktor-Unfall seit 25 Jahren.
Dennoch haben alle diese Ereignisse, von denen viele tragischerweise und am schlimmsten in Tokohu mit dem Verlust von Menschenleben einhergingen, kaum Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, einmal abgesehen vom Anstieg des Ölpreises auf über 100 US-Dollar pro Barrel. Bislang blieben die globalen Wachstumsprognosen für 2011 und 2012 bemerkenswert robust. Trotz allem also: gute Bedingungen für Transaktionen auf den Immobilienmärkten.
Immobilien-Investoren konzentrieren sich auf Märkte, die folgende Merkmale aufweisen:
- starkes konjunkturelles Wachstum und Schaffung von Arbeitsplätzen
- eingeschränktes Angebot an neuen Gebäuden und
- begrenzter Wettbewerb durch andere Kapitalquellen
In der Praxis trifft man alle diese Komponenten nur selten perfekt aufeinander abgestimmt an. In Märkten mit einem starken konjunkturellen Wachstum bauen die Projektentwickler normalerweise neue Gebäude und die Nachfrage der Investoren nach Immobilien Ankäufen ist aufgrund der Wachstumsaussichten hoch. Daher steigen die Preise und spiegeln dieses Aufwertungspotenzial wider, während das Mietwachstum durch das steigende Angebot abgeschwächt wird. Häufig werden die besten Ankäufe getätigt, wenn die Wachstumsaussichten schwach und das Kapital knapp ist, insbesondere wenn ein Eigentümer schnell Kapital benötigt. Insofern sind gute Immobiliengeschäfte auf dem privaten Immobilienmarkt in allen Konjunkturlagen möglich.
Ein Umfeld steten konjunkturellen Wachstums ist für erfahrene Immobilien-Eigentümer wie zum Beispiel börsennotierte REITs ideal für das aktive Management ihres Immobilienvermögens. REITs, die über die Möglichkeit verfügen, innerhalb ihres Immobilienbestandes zusätzliche Flächen zu schaffen, sollten in der Lage sein, die neugeschaffenen Flächen zu den ursprünglich veranschlagten Mieten oder darüber zu vermieten und damit Mehrwert für ihre Portfolios zu schaffen. Weiterhin sind die Anteilspreise für REITs im Vergleich zu anderen Asset-Klassen günstig. Die Dividenden von REITs sind in allen wichtigen Märkten höher als die der entsprechenden Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit. Dieser Vergleich ist ein wichtiger Bewertungsmaßstab. Im Februar 2007, kurz vor dem Preisverfall der REITs und vieler anderer Assetklassen, waren die Dividendenrenditen von REITs durchweg niedriger, als die der entsprechenden Staatsanleihen. Im Nachhinein betrachtet war dies ein starkes Verkaufsignal.