Trump vs. Harris: Die Implikationen für Krypto

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Bitcoin und Co. – wer hat in Sachen Regulatorik mehr zu bieten, Harris oder Trump?

Kurz vor den US-Wahlen. Die Krypto-Positionen von Harris und Trump im Vergleich. Eine Analyse zum Status quo der Krypto-Positionen der US-Präsidentschaftskandidaten von Max Shannon, Research Analyst bei CoinShares.

Es gibt bei Kamala Harris vorsichtige Andeutungen auf einen ausgewogeneren Ansatz gegenüber der Kryptoindustrie. Dieser würde ein Bruch mit den Positionen von Personen wie den Senatorinnen Warren, Finanzministerin Yellen und SEC-Vorsitzendem Gensler markieren, die krypto-kritisch eingestellt sind. Es besteht zwar vorsichtiger Optimismus, dass Fortschritte erzielt werden könnten, doch ist es schwierig, dies anhand von Harris‘ vagen Aussagen während ihrer Zeit als Vizepräsidentin zu beurteilen. Statt klare politische Positionen zu beziehen, wurden breite öffentliche Erklärungen abgegeben, während diskret mit der Krypto-Community interagiert wurde. Ziel scheint es zu sein, Krypto-freundliche Demokraten zu halten, ohne bedeutende Anstrengungen zu unternehmen, um neue krypto-orientierte Wähler zu gewinnen. Harris hat sich nicht öffentlich gegen Demokraten ausgesprochen, die den Ansatz von Maxine Waters zur Regulierung von Stablecoins unterstützen, was als positives Signal für die Branche gewertet werden könnte. Diese Toleranz könnte sich auch auf andere Gesetze, wie den FIT21-Gesetzesentwurf (eine Erklärung hierzu folgt unten), erstrecken.

Harris‘ Steuersenkungen könnten den Krypto-Preis negativ beeinflussen

Harris‘ Pläne, Trumps Steuersenkungen rückgängig zu machen und die Kapitalertragssteuer zu erhöhen, die Krypto-Preise negativ beeinflussen und die Marktliquidität verringern. Bisher bleibt ihre Position zu wichtigen Themen wie der Broker-Regel und anderen Krypto-Steuerrichtlinien unklar. Angesichts der anhaltenden Unsicherheit würde Bitcoin wahrscheinlich besser abschneiden, während Altcoins (Solana in besonderem Falle) und M&A-Aktivitäten gedämpft würden. Bitcoin ist aktuell ohnehin reguliert, sodass eine Harris-Präsidentschaft eigentlich nichts Fundamentales ändern könnte.

Trump: Bedeutende Fortschritte in der Krypto-Regulierung angekündigt

Mit Donald Trump als Präsident im Jahr 2024 steht die USA vor bedeutenden Veränderungen in der Regulierung von Kryptowährungen und positioniert sich als globaler Vorreiter im Bereich digitaler Vermögenswerte. Gemeinsam mit Vizepräsident J.D. Vance hat sich Trump verpflichtet, ein krypto-freundliches Umfeld zu fördern, das sich auf Innovation, Investitionen und finanzielle Souveränität konzentriert. Ein zentrales Anliegen der Trump-Administration ist die Ablösung von SEC-Vorsitzendem Gary Gensler, was auf einen Wandel hin zu einem innovationsfreundlicheren regulatorischen Umfeld hindeutet. Laut Finanzangaben für 2022 besaß Vance zwischen 100.000 und 250.000 Dollar an Krypto auf Coinbase. Er hat bereits Vorschläge ausgearbeitet, die die Art und Weise, wie die beiden wichtigsten Regulierungsbehörden in Washington den Kryptosektor überwachen, grundlegend verändern würden. Beide haben sich in der Vergangenheit für den FIT21-Gesetzesentwurf ausgesprochen, um die Marktstruktur zu reformieren, sowie für ein Ende von „Operation Chokepoint 2.0“ und die Einführung von Stablecoins, um die Dominanz des US-Dollars international zu stärken. Dies dürfte sich positiv auf Altcoins sowie auf M&A-Aktivitäten auswirken, da TradFi-Unternehmen mehr Klarheit und Vertrauen in den Bereich digitaler Vermögenswerte gewinnen.

Worum geht es beim FIT21-Gesetzentwurf

Der FIT21-Gesetzentwurf zielt darauf ab, die Verantwortlichkeiten für die Kryptoregulierung zwischen der SEC und der CFTC klar zu trennen. Er führt einen „Dezentralisierungstest“ ein, der festlegt, ob ein Token als Wertpapier oder Rohstoff gilt. Krypto-Wertpapiere fallen in den Zuständigkeitsbereich der SEC, während die CFTC Krypto-Rohstoffe reguliert. Außerdem sieht der Entwurf vor, dass Krypto-Token im Laufe der Zeit dezentralisiert werden und somit den Status eines Rohstoffs erhalten können. SEC-Vorsitzender Gary Gensler kritisierte den FIT21-Vorschlag mit der Begründung, er stelle ein Risiko für Anleger und die Stabilität der Kapitalmärkte dar.

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