Axel Weber (54), bis April 2011 Präsident der Bundesbank, soll an die Spitze der Schweizer Großbank UBS befördert werden. Wie das Geldinstitut mitteilt, wird der Verwaltungsrat der Hauptversammlung im kommenden Mai vorschlagen, Weber zunächst zum Vizepräsident zu wählen. 2013 soll er dann die Nachfolge von UBS-Chef Kaspar Villiger antreten.
Weber galt, bis er im Februar überraschend seinen Rückzug als Bundesbank-Präsident ankündigte, als aussichtsreicher Kandidat, um Jean-Claude Trichet als Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) zu beerben.
Mit seiner offenen Kritik an den EZB-Ankäufen von Schrottanleihen verschuldeter Euro-Staaten hatte der Wirtschaftsprofessor sich vorher allerdings bereits zunehmend ins Abseits gestellt.
Seit Webers Abschied von der Währungshüterei hielten sich hartnäckig Gerüchte, er könne Josef Ackermann als CEO der Deutschen Bank folgen. Nun muss man in Frankfurt jedoch feststellen, dass ihn einer der schärfsten Konkurrenten vom Markt geholt hat.
Die UBS lässt indes ihren Verwaltungsratspräsident Villiger via Pressemitteilung verlautbaren, er freue sich, mit der Nominierung „eine starke Persönlichkeit von internationalem Format“ als vollamtlichen Verwaltungsrat und zukünftigen Präsidenten vorstellen zu können.
„Ich bin überzeugt, dass sein Erfahrungsschatz und seine Fähigkeiten für UBS äußerst wertvoll sein werden“, so Villiger weiter.
Weber selbst, der zur Zeit für ein Jahr als Gastprofessor an der Universität in Chicago lehrt, bezeichnete es als attraktive Perspektive, die Zukunft der Bank mitgestalten zu können. UBS sei ein „dynamischer weltweit tätiger Finanzdienstleister mit traditionellen europäischen Wurzeln“. (hb)
Foto: University of Chicago