„Die Gewinnmeldungen sind insgesamt zwar gut ausgefallen. Sowohl Unternehmen, die zyklische Konsumgüter produzieren, als auch Firmen, die Grundstoffe, Energie oder Investitionsgüter bereitstellen, äußern jedoch Bedenken im Hinblick auf zunehmende Belastungen. Dies ist nicht allzu überraschend, wenn man bedenkt, dass die Kosten für Lebensmittel und Wohnen weiterhin hoch sind. Private Haushalte sind deshalb oft gezwungen, an anderer Stelle zu sparen.
Das Gleiche gilt für die Wirtschaft: Um im harten Wettbewerb bestehen zu können, mussten Unternehmen vor allem wegen hoher Investitionen in die künstliche Intelligenz an anderer Stelle Kosten einsparen. Das haben in erster Linie Softwarehersteller zu spüren bekommen; sie haben ihre Gewinnschätzungen verfehlt oder einen schwächeren als den erwarteten Ausblick gegeben.
Die Ausgaben der großen Anbieter von Cloud-Computing-Diensten für den Aufbau einer KI-Infrastruktur sind enorm, und die Prognosen für die Zukunft sind sogar noch höher Allerdings braucht es Zeit, bis sich KI in Geschäftsprozessen niederschlägt. Wir sind der Meinung, dass sich diese Investitionen in den kommenden Jahren lohnen werden. Das bedeutet aber nicht, dass dieser Ausblick ohne Risiko wäre. In der Geschichte hat sich gezeigt, dass in Technologieumbruchphasen im ersten Schwung erst einmal Überkapazitäten aufgebaut werden oder sich der Kapitaleinsatz verlangsamt. Das kann sich wiederum auf die Umsätze und Gewinne in der KI-Zuliefererkette auswirken.
Die Zeiten von rekordverdächtigen Gewinnspannen während der Nullzinsära gehen jedenfalls dem Ende zu oder sind sogar dabei sich umzukehren. Deshalb sind wir der Meinung, dass die Volatilität an den Märkten in Zukunft eher zu- als abnehmen wird.“