Anleger des Vip-Medienfonds haben ein Übernahmeangebot von der argentinischen Gesellschaft Abadi & Co. Securities erhalten. Die Investoren wurden bereits auf der Gesellschafterversammlung im Dezember 2007 vorgestellt, wie die Münchner Kanzlei Mattil & Kollegen mitteilt. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um ein Familienunternehmen, das auf die Übernahme von Risiko-Beteiligungen spezialisiert ist.
Die südamerikanische Firma bietet Anlegern zwei Übernahmevarianten an: Bei einem Kaufpreis von 20 Prozent der Beteiligungssumme würden Anleger von der gesamten Darlehensverbindlichkeit gegenüber der Hypo-Vereinsbank (HVB) aus der Finanzierung der Beteiligung (cash-online berichtete hier) befreit. Alternativ können Anleger zum Preis von 17 Prozent ihrer Beteiligungssumme verkaufen, dafür würde ihnen eine Erfolgsbeteiligung in Höhe von 40 Prozent an Filmbeiträgen zukommen, sofern diese 115 Prozent des Nominalwerts der Beteiligung übersteigen. Auch bei der zweiten Variante sollen Anleger von Verbindlichkeiten aus der Anteilsfinanzierung freigestellt werden.Werden allerdings weniger als 50,1 Prozent des gesamten Kommanditkapitals an Abadi übertragen, sinkt der Barkaufpreis jeweils um fünf Prozent der Beteiligungssumme.
Für die etwa 8500 Anleger, die im Jahr 2004 knapp 213 Millionen Euro in den geschlossenen Fonds investierten und dafür Darlehen in Höhe von fast 178 Millionen bei der HVB aufnehmen mussten, ist es die erste Möglichkeit aus der offiziell bis 2014 laufenden Anlage auszusteigen. Die Anwaltskanzlei warnt Anleger jedoch davor, das Kaufangebot anzunehmen. ?Den Anlegern wird bei Annahme des Angebots eine Klausel untergejubelt, wonach sie alle ihre Schadensersatzansprüche an die Firma Abadi abtreten. Das Angebot empfinde ich daher als absolute Frechheit?, so Rechtsanwältin Katja Fohrer.
Auch die Bremer Kanzlei KWAG-Rechtsanwälte, von der 1.000 Vip-Anleger vertreten werden, kritisiert das Übernahmeangebot scharf und rät Anlegern strikt davon ab, es anzunehmen. (hb)