Und bei den Transaktionen handelt es sich eher um Käufe als um Verkäufe. „Statt in Panik zu verfallen, nutzen Investoren die Schwächephase für Zukäufe“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM. „Das hat sich in der Vergangenheit immer wieder als der richtige Weg erwiesen.
Trotz eines heftig tobenden Krieges in Europa sind derzeit keine ungewöhnlichen Bewegungen, keine verstärkten Handelstätigkeiten auf der Moventum-Plattform zu beobachten. „Aus der Vermittlerschaft hören wir zudem, dass derzeit eher zum Abwarten geraten wird oder Nachkäufe zu den niedrigeren Preisen empfohlen werden“, sagt Pál.
Auch Umschichtungen etwa von risikoreicheren Aktien- in risikoärmere Rentenfonds sind nicht zu beobachten. „Da wir es bei Moventum fast ausschließlich mit Depots zu tun haben, bei denen die Kunden nicht selbst entscheiden, sondern beraten werden, sehen wir hier keine so große Bewegung“, so Pál. Grundsätzlich gilt, dass Beraterkunden im Schnitt weniger hektisch agieren und deshalb langfristig bessere Ergebnisse erzielen.
„Anders als in vorangegangenen Krisenphasen, in denen die Märkte deutliche Einbußen zu verzeichnen hatten, reagieren die Anleger diesmal deutlich besonnener“, sagt Gerlinger. „Dies war bereits im Februar/März 2020 beim Ausbruch der Pandemie feststellbar.“ Statt in Panik zu verfallen, nutzen Kunden solche Phasen für Zukäufe – was sich im Nachhinein auch als richtig erwiesen hat.
Kurzfristige Trends werden von Berater- oder Kundenseite auch nicht direkt gekauft. „Es gibt natürlich einige Investoren im Markt, die jetzt die Kurse der Rüstungsfirmen mit starken Käufen nach oben treiben“, sagt Gerlinger. „Auch die kurzfristigen Auswirkungen auf die Energiepreise oder auf Agrarprodukte werden derzeit nicht gespielt.“ Langfristig laufende Trends wie etwa die verstärkte Investition in ESG-Produkte oder nachhaltige Fonds laufen weiter, genau wie auch die Nachfrage nach kostengünstigen ETFs.
Kunden und Berater scheinen bei einer langfristig als erfolgreich eingeschätzten und festgelegten Strategie bleiben zu wollen. „Für Anleger scheint der Ukraine-Konflikt nicht die Zeitenwende zu sein, die die Politik derzeit beschreibt“, sagt Pál.