Ukraine-Krise: „Auswirkungen auf Wirtschaft und Rohstoffpreise nicht unterschätzen“

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Der russische Präsident Wladimir Putin hat Truppen in die Ostukraine entsandt. Infolgedessen herrscht große Unruhe an den internationalen Finanzmärkten. Die Experten der Berenberg Bank kommentieren die Folgen dieses Schritts für die Kapitalmärkte.

Matthias Born, Leiter Investments und Co-Head Wealth & Asset Management:
„Als Fondsmanager sollte man meiner Meinung nach jetzt nicht kurzfristig und hektisch agieren. Frühere militärische Auseinandersetzungen haben gezeigt, dass der Einfluss auf die Börsen meist kurzfristiger Natur ist. Allerdings sollte man die Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Rohstoffpreise nicht unterschätzen, ebenso mögliche Rohstoffengpässe. Dies dürfte sich damit indirekt auf viele Unternehmen auswirken.“
 
„Ich sehe unsere eigenen Portfolien eher weniger betroffen. Wir setzen auf Firmen mit einer guten Preissetzungsmacht, die zudem auch weniger rohstoffabhängig sind. Ein gutes Beispiel dafür ist die Luxusgüterindustrie.“
 
Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset:
„Die weitere Eskalation des Konfliktes zwischen Russland und der Ukraine lastet stark auf dem Risikoappetit der Anleger und eine weitere Verschärfung sowie Sanktionen dürften zunehmend die Stimmung der Verbraucher und Unternehmen eintrüben. An den Märkten profitieren kurzfristig sichere Häfen wie Gold und Staatsanleihen, aber auch Rohstoffe, bei denen Russland ein bedeutender Lieferant ist. Die Aktienmärkte dürften kurzfristig leiden.“
 
„Anleger haben den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine bereits länger im Blick. Er hat schon in den letzten Wochen zum dominierenden Pessimismus sowie der Korrektur der globalen Aktienmärkte um ca. 10% beigetragen. Eine weitere deutliche Korrektur von Risikoanlagen, beispielsweise im Fall einer russischen Invasion, dürfte sich mittelfristig jedoch als Kaufopportunität für Risikoanlagen herausstellen. Denn einerseits rechnen wir nicht mit einem langanhaltenden militärischen Konflikt, falls es dazu kommen sollte. Andererseits zeigen auch historische Beispiele, dass Aktienmarktkorrekturen im Rahmen kriegerischer Auseinandersetzungen häufig gute Kaufgelegenheiten geboten haben. Solange der Konflikt schwelt, bleibt die Volatilität an den Märkten aber hoch.“

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