NVIDIA nach dem DeepSeek-Schock
Die chinesische KI-Alternative DeepSeek hat die Börsen durcheinandergewirbelt. „Die Sorge, dass ein chinesisches Startup mit bescheidenen Mitteln einen besseren Chatbot erstellen kann, als die großen Tech-Unternehmen aus den USA, hat die Sorge geschürt, die hohen Bewertungen bei KI-Aktien könnten unbegründet sein“, erklärt Börsenexperte Ulrich Müller. Auch die Gerüchte, wonach DeepSeek mit veralteten Chips von NVIDIA gearbeitet haben könnte, haben verunsichert. Die Aktie von NVIDIA verlor daraufhin an nur einem Tag um 17 Prozent – der Marktwert sank um 589 Milliarden US-Dollar. „Dieser Rekordverlust zeigt, wie überkauft KI-Werte zuletzt waren. Mich freut die Entwicklung. Zwar bleibe ich vorsichtig, doch kauft man eine Aktie wie NVIDIA besser zu 123, als zu 150 US-Dollar“, so Müller und warnt weiter davor, dass Trend-Aktien in Depots von Privatanlegern eine zu große Rolle einnehmen. „Streuen bleibt entscheidend, gerade weil die Kurse von Tech-Aktien immer wieder nach oben streben. Jeder Börsen-Hype nutzt sich mit der Zeit ab.“
Sektorrotation macht Hoffnung
Der Start ins neue Jahr ist für Ulrich Müller geglückt. „Im Januar haben Investoren jede Schwächephase zum Kauf genutzt. Das ist ein starkes Signal“, sagt der Börsenexperte. „Insbesondere freut es mich, dass zunehmend Branchen der Old Economy anspringen. Rohstoffe, Banken, Healthcare aber auch Industrietitel und Dienstleister, die KI in ihrem bereits etablierten Geschäft einsetzen und damit Produktivitätsgewinne erzielen, sehen immer vielversprechender aus“, so Müller. Die positive Entwicklung an den Aktienmärkten dürfte aus Sicht des Marktkenners daher auch 2025 anhalten.
Die Börsen am Tropf der Notenbanken?
Die US-Notenbank hat zuletzt eine Zinspause vermeldet, in der Eurozone sank der Leitzins dagegen um 25 Basispunkte. Für Ulrich Müller wird es Zeit, dass sich die Aktienmärkte ein wenig von den Zinserwartungen abkoppeln. „Die Rally sollte nicht nur von Liquidität getrieben sein, sondern in erster Linie von einer positiven Entwicklung bei Unternehmen. Die Zinspause in den USA ist aufgrund von anhaltender Teuerung und dem intakten Arbeitsmarkt nachvollziehbar. Dass die Märkte die Zinspause in den USA letztlich weitgehend ignoriert haben, ist ein positives Signal und zeigt, dass die Märkte auf eigenen Beinen stehen.“ Über Ulrich Müller:
Ulrich Müller hat über 30 Jahre Börsenerfahrung und ist Gründer der bekannten Ulrich Müller Wealth Academy GmbH in Halstenbek bei Hamburg. Mit Gruppenseminaren und individuellen Coachings zu den Themen „Investieren mit Strategie“ und „Geld verdienen mit System“ werden Teilnehmende dazu ausgebildet, ihr Geld erfolgreich an der Börse zu investieren. Vor der Gründung der Wealth Academy war der studierte Finanzwirt 17 Jahre als Investmentberater tätig, dabei wurden seine Anlageentscheidungen von mehr als 10.000 Investmentberatern übernommen. Über viele Jahre entwickelte er seine eigenen Analyse- und Bewertungssysteme im Bereich Aktien & Optionen, die er nun in seiner Akademie an private Anleger weitergibt. Seit Mai 2023 ist er zudem Aufsichtsratsvorsitzender einer Aktiengesellschaft.