Umfrage: „Die Menschen schränken sich lieber selbst ein, als ihr Haustier“

Hund und Katze, schlafend
Foto: Bildagentur PantherMedia / gurinaleksandr
Hund und Katze, schlafend

Beeinflussen Kriege, Klimawandel, Inflation und die angespannte gesellschaftliche und wirtschaftliche Gesamtsituation die Haustierhaltung, sparen Haustierbesitzer an ihren Tieren? Eine Umfrage der Agila bringt einige spannende Details ans Licht.

Die gute Nachricht: Am eigenen Haustier wird laut Umfrage am wenigsten gespart – und das über alle Einkommensgruppen hinweg. Die Mehrheit der rund 660 Umfrage-Teilnehmer gibt an, von der aktuellen gesellschaftlichen Situation stark betroffen zu sein und klagt auch über steigende Kosten für ihre Tiere. Vor allem für die gesundheitliche Versorgung der Tiere sowie für Futter und Diäten, aber auch für Tierpflege und -betreuung berichten die Befragten von gestiegenen Kosten.

Nur sieben Prozent sparen

Dennoch sparen insgesamt nur sieben Prozent der Befragten bei den Ausgaben für ihr Haustier. Gestrichen werden eher Restaurantbesuche, Freizeitaktivitäten oder Urlaube. „Es ist natürlich sehr erfreulich, dass die meisten Menschen ihre Haustiere auch in diesen schwierigen Zeiten gut versorgen. Ganz wichtig finde ich aber auch ein anderes Ergebnis unserer Umfrage: Vier von fünf Personen empfinden ihre Haustiere als große Stütze in diesen Krisenzeiten“, so Agila Expertin Franziska Obert.

64 Prozent der Befragten stimmen sogar der Aussage zu, durch ihre Haustiere ausgeglichener zu sein und besser mit der belastenden Situation umgehen zu können. Dass Hunde und Katzen für viele Menschen eine seelische Unterstützung sind, ist nicht neu, „dass die Menschen in Krisenzeiten aber lieber sich selbst einschränken als ihr Haustier, zeigt umso mehr, welchen Stellenwert die Tiere als vollwertiges Familienmitglied heute für uns haben“, so Obert. Dazu passt auch das Ergebnis der Frage, ob schon mal ein Tier aufgrund der gesellschaftlichen Gesamtsituation abgegeben werden musste. 96 Prozent der Befragten verneinen dies und nur für jeden Fünften kommt die Anschaffung eines weiteren Tieres vor dem Hintergrund der krisenhaften Lage nicht in Frage.

Trotz Krise: 80 Prozent würde sich ein Haustier anschaffen

So erfreulich diese Umfrage-Ergebnisse für unsere vierbeinigen Lieblinge sein mögen, es gibt natürlich auch negative Auswirkungen der globalen Krisen auf die Haustierhaltung: Ein Fünftel der Befragten gibt beispielweise an, weniger Zeit zu haben, sich um die Tiere zu kümmern. Dieser Wert fällt bei Familien mit Kindern (mit 30 Prozent) und bei Jüngeren (16 bis 29 Jahre: 38 Prozent) sogar noch höher aus. Etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Umfrage-Teilnehmenden beschränken Tierarztbesuche auf das Wesentliche. Und über die Hälfte der Befragten empfindet das Halten eines Hundes oder einer Katze inzwischen als ein teures Hobby (55 Prozent).

Bei den Personen mit einem niedrigen Einkommen vertreten sogar 64 Prozent diese Ansicht. Deshalb entwickeln manche Haustierhaltende vielfältige Strategien, um trotz angespannter finanzieller und zeitlicher Lage ihr Tier bestmöglich versorgen zu können. Sie werden kreativ, basten zum Beispiel Spielsachen selbst oder achten zunehmend auf die nachhaltige Verwendung von Spielzeug und Zubehör.

Über ein Drittel legt Geld zurück

Außerdem legen relativ viele (über ein Drittel) laut Umfrage regelmäßig Geld für die gesundheitliche Versorgung ihrer Lieblinge zurück.„Eine andere Option, trotz der gestiegenen Kosten in allen Bereichen die beste tiermedizinische Versorgung für den geliebten Vierbeiner sicherzustellen, sei der Abschluss einer Tierkrankenversicherung. „Denn am Ende zählt, dass es allen Familienmitgliedern, ob zwei- oder vierbeinig, gut geht“, so Obert.

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